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Bearbeitungszentren Roboter stützt flexible Teilefertigung

Redakteur: Peter Reinhardt

Zur auftragsgesteuerten Produktion medizintechnischer Bauelemente und Bausätze setzt das Tuttlinger Unternehmen Innovations Medical auf die tagesaktuelle Teilefertigung. Die wird mit zwei 5-achsigen CNC-Hochleistungs-Bearbeitungszentren von Hermle realisiert, die mit einem Robotersystem aus dem Werkstück-/Paletten-Magazin beschickt werden.

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Bild 1 zeigt im Ausschnitt das Flexible Fertigungssystem bei Innovations Medical, bestehend aus zwei 5-Achsen-CNC-Hochleistungsbearbeitungszentren C 22 U (rechts – und nicht sichtbar links) und dem Roboter- und Magazinsystem RS2 (links) für das Werkstück- und Paletten-Management
Bild 1 zeigt im Ausschnitt das Flexible Fertigungssystem bei Innovations Medical, bestehend aus zwei 5-Achsen-CNC-Hochleistungsbearbeitungszentren C 22 U (rechts – und nicht sichtbar links) und dem Roboter- und Magazinsystem RS2 (links) für das Werkstück- und Paletten-Management
(Bild: Hermle)

Innovations Medical – schon der Name macht deutlich, dass es sich hier nicht gerade um einen typischen Hersteller von medizintechnischen Produkten handelt. Oder etwa doch? Zumindest was die mechanische Präzisionsfertigung, zunächst als Hersteller chirurgischer Instrumente, später von Implantaten und Sterilcontainern anbelangt, sieht sich das Tuttlinger Unternehmen durchaus in bester Tradition als Vertreter des klassischen Handwerks.

Jedoch führten Produktinnovationen und die damit verbundene ständige Ausweitung des Produktprogramms mit den Jahren dazu, dass in den Geschäftsfeldern Chirurgische Instrumente (ca. 8.000 Artikel), Implantate und Sterilcontainer heute rund 9.000 verschiedene Bauteile gelistet sind, die vor allem aus Knowhow- und Qualitätsgründen weitestgehend in Eigenregie produziert werden. Dafür stehen an zwei Standorten in Tuttlingen und einem weiteren im Schweizerischen Steg rund 65 Mitarbeiter zur Verfügung.

In Eigenregie zur 5-Achsen-Fertigung plus Roboter-Automation

Nomen est omen haben sich die Verantwortlichen bei Innovations Medical schon früh mit der hochautomatisierten Teileproduktion befasst und als eines der ersten Unternehmen in diesem Bereich auf Robotertechnik gesetzt. Basierend auf einem hochwertigen Maschinenpark, der z.B. auch die Fräsmaschinen der Baureihen „F“ und „UWF“ der Maschinenfabrik Berthold Hermle beinhaltete, hat sich enormes zerspantechnisches und automatisierungstechnisches Know-how angehäuft. Dies hatte u.a. zur Folge, dass die Vorgänger-Firmen bzw. später Innovations Medical mit den Hermle-Maschinen zwar sehr zufrieden waren, Hermle aber für manche spezifischen Anforderungen nicht den speziellen Vorstellungen genügte und keine passenden Lösungen bieten konnte.

Innovations Medical beschaffte sich fortan nicht nur 3- und 4-Achsen-Bearbeitungszentren verschiedener Hersteller, sondern führte auch die Automatisierung per Roboter selbständig durch. Was für die damalige Stückzahlen-Fertigung durchaus richtig war, erwies sich jedoch spätestens dann als Hemmnis, als die Variantenanzahl immer weiter stieg und im Gegenzug die Stückzahlen zurückgingen. Dazu sagt Winfried Kreidler, Geschäftsführer von Innovations Medical: „Wir haben heute Stückzahlen von 20 bis 1.000. Da die Kunden immer kürzere Termine setzen, aber weder die Kunden noch wir ein kostentreibendes Lager aufbauen wollen, müssen wir in immer kürzerer Frist die aktuell benötigten Mengen produzieren und liefern.

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