Spectaris Corona erschwert internationale Lieferungen
Der Himmel ist vergleichsweise ruhig seit einigen Wochen. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist der Reiseflugverkehr weitgehend eingestellt. Dies trifft auch das Im- und Exportgeschäft, wie der Industrieverband Spectaris betont. Denn Fracht wird oft auch mit Passagierflügen transportiert. Spectaris fordert nun den Ausbau von Luftfracht-Kapazitäten, um internationale Lieferketten aufrechtzuerhalten.
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- Corona-Krise führt zu Schwierigkeiten im Luftfrachtverkehr
- Transportkosten für Im- und Export steigen teilweise um das Fünffache
- Spectaris-Verband fordert Ausbau der Luftfrachtkapazität
Reduzierte Luftfrachtkapazitäten stellen die Spectaris-Mitgliedsunternehmen zunehmend vor Herausforderungen im Auslandsgeschäft, wie eine aktuelle Mitgliederbefragung des Industrieverbandes für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik vom 6. und 7. April zeigt. Demnach führt die Verknappung zu bis zu fünffach höheren Transportkosten und bedroht insbesondere die wichtigen Im- und Exportrouten in die USA und nach China. Zwar ist der reine Frachtverkehr von Beschränkungen weitestgehend ausgenommen, doch macht sich vor allem die massive Reduktion von Flugreisen bemerkbar, da Güter üblicherweise auch als Beifracht mit Passagierflugzeugen transportiert werden.
Hightech-Branchen von internationalem Handel abhängig
Zurzeit stehen lediglich geringe Luftfrachtkapazitäten zu weitaus höheren Kosten zur Verfügung. „In den letzten Wochen hat sich gezeigt, dass vor allem die Medizintechnik sowie die Analysen-, Bio- und Labortechnik samt ihrer Zulieferer einen unverzichtbaren Beitrag im Kampf gegen das Corona-Virus leisten. Damit das auch so bleibt, müssen internationale Lieferketten erhalten bleiben und das zu bezahlbaren Kosten“, betont Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer.
Bei weniger zeitkritischen Lieferungen steigen die Unternehmen derzeit auf Straßen-, Schienen- und Schiffsverkehr um, aber auch hier sind termingerechte Lieferungen nicht immer möglich. Die von Spectaris vertretenen Hightech-Branchen sind außerordentlich exportstark: Vor Corona wurden im Schnitt zwei Drittel des Umsatzes im Ausland generiert, in der Photonik-Industrie sogar über 70%. Intakte globale Lieferbeziehungen sind daher für die Bewältigung der Corona-Krise essenziell.
Zusätzliche Frachtflüge mit Passagiermaschinen gefordert
Um Engpässe in den Lieferketten zu vermeiden und selbige für Unternehmen wirtschaftlich zu gestalten, sollten aus Sicht von Spectaris Passagier- und Bundeswehrflugzeuge kurzfristig für den Frachttransport umgerüstet werden. Dafür sind staatliche Anreize und Unterstützungsleistungen erforderlich. Zudem sind krisenrelevante Güter wie Labor- und Medizintechnik bevorzugt an den Flughäfen abzufertigen. „Als Industrienation, die besonders stark von Export und Import abhängig ist, sollte Deutschland im Luftverkehr die notwendigen Kapazitäten bereithalten, um die Versorgung mit wichtigen Gütern zu sichern“, sagt Mayer.
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