Visionsprozess Visionen für die Medizintechnik-Branche gehen in die praktische Umsetzung
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Der Visionsprozess der Medical Mountains GmbH geht in die nächste Runde. Nun geht es daran, konkrete Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Der nächste Workshop findet am 23. Juni statt.

Der von der Medical Mountains GmbH initiierte Visionsprozess für die Medizintechnik-Branche nimmt immer mehr konkrete Gestalt an und nähert sich nun mehr der praktischen Umsetzung. Im Laufe des vergangenen Jahres hatten sich acht Arbeitsgruppen jeweils mit zwölf Megatrends auseinandergesetzt und mehr als 90 Tableaus mit sich verästelnden Unterpunkten gefüllt. „Wir sind zu Beginn ganz bewusst in die Breite gegangen und haben dem visionären Denken Raum gegeben“, sagt Medical-Mountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke, „denn die Ergebnisse bilden die Grundlage für alle folgenden Etappen“. Entsprechend nahm man sich die Zeit, die vielen Gedanken zusammenführen, zu konsolidieren, zu verdichten – zu Visionselementen und schließlich bis hin zu den Werten, der DNA der Branche.
Leitmotiv und Schwesterwert brauchen einander
Werte, so eine Definition, sind die Triebkräfte hinter Einstellungen und Verhaltensweisen. „Medizintechnik hat natürlich sehr viel mit der inneren Haltung zu tun“, erinnert Glienke, „die Verantwortung gegenüber den Patienten, die ethische Dimension ist zu jedem Zeitpunkt greifbar.“ Die bis Ende 2021 erarbeiteten Visionselemente standen bei der gemeinsamen Ausarbeitung Pate: Welche Werte prägen die Branche aktuell – und welche werden künftig benötigt? Herausgebildet haben sich Begriffspaare aus Leitmotiv und einem komplementären Schwesternwert. „Es braucht beide für eine ausbalancierte und nachhaltige Umsetzung“, erläutert Glienke: „Wenn man z. B. Weltoffenheit als Leitmotiv sieht, ist regionale Verbundenheit das positiv besetzte Gegengewicht, bei Innovation ist es Tradition.“
Auf diese Weise hat sich ein mehrteiliger Kanon entwickelt, der sich in die Überbegriffe „Think Global“, „Sinn/Purpose“, „Sichtbarkeit“, „Innovation“ und „Kooperation“ gliedert. Wie bei den Werten selbst, braucht auch die innere Haltung ein positiv besetztes Gegenstück: die Tat. „In diesem Jahr geht es darum, Handlungsempfehlungen zu erstellen“, blickt Glienke auf die aktuelle Etappe des Visionsprozesses. Die zentrale Frage dabei ist: Was muss getan werden, damit eine Balance zwischen den Werte-Paaren entsteht – damit das Visionsbild gelingt?
„Hier suchen wir praktische, ganz reale Ansätze, die auf Vorhandenem fußen und notwendiges Neues integrieren“, erläutert die Medical-Mountains-Geschäftsführerin. Um beim Beispiel von „Think Global“ zu bleiben: Auf der einen Seite gibt es eine ganze Reihe an Pluspunkten regionaler Identität – angefangen bei Lieferketten bis hin zur Ausbildung von Fachkräften. Auf der anderen Seite stehen Faktoren, bei denen es größer zu denken gilt: Digitalisierung, Geschäftsmodelle oder Kundenservice. Über eine Umsetzungsmatrix mit Verantwortlichkeiten, Zeitschienen und Zielen werden die Diskussionsergebnisse gleich in Maßnahmenpakete gegossen.
Neben Visionären sind auch Praktiker gefragt
„Die jetzige Phase ist sehr spannend, weil es an die konkrete Ausgestaltung dessen geht, was vor ein paar Monaten vielleicht noch ein abstraktes Denkmodell war“, freut sich Glienke. Und waren zu Beginn eher Visionäre gefragt, haben nun auch Praktiker ihren Einsatz – so wie beim nächsten Workshop am 23. Juni in Tuttlingen, der sich dem Thema „Sinn/Purpose“ widmen wird. „Der Visionsprozess ist immer offen für Wieder- und Neueinsteiger“, erinnert sie. Es gehe nach wie vor darum, eine möglichst große Vielfalt an Stimmen zu integrieren und so eine breite Basis an Zustimmung zu finden.
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