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Health Data Space Und es geht doch: Datenschutzkonforme Health-Apps

Redakteur: Kathrin Schäfer |

Wearables und Fitness-Apps nehmen es mit dem Datenschutz oft nicht so genau. Das ermittelten Verbraucherschützer vor kurzem und mahnten neun Anbieter wegen verschiedener Verstöße ab. Doch es geht auch anders

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Health Data Space stellt Start-ups und Forschungsgruppen ein kostenloses Entwicklungs-Toolkit für Gesundheits-Apps zur Verfügung.
Health Data Space stellt Start-ups und Forschungsgruppen ein kostenloses Entwicklungs-Toolkit für Gesundheits-Apps zur Verfügung.
(Bild: Eura AG)
  • Kostenloses Entwicklungs-Toolkit für Gesundheits-Apps
  • Backend für die sichere Datenspeicherung und -kommunikation
  • Den Gesundheitsmarkt vollständig und systematisch vernetzen
  • Datenhoheit liegt beim Nutzer

Dass es tatsächlich anders geht, zeigt das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungs- und Innovationsnetzwerk Smart Health, welches Unternehmen und Forschungseinrichtungen miteinander verbindet. Mit Health Data Space ist darin eine Health Cloud vertreten, die über höchste Datenschutzanforderungen verfügt und sogar mit dem renommierten Datenschutzgütesiegel des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) zertifiziert ist.

Interessant für die Medtech-Branche: Auch andere Anbieter profitieren davon, denn Health Data Space stellt Start-ups und Forschungsgruppen ein kostenloses Entwicklungs-Toolkit für Gesundheits-Apps zur Verfügung. Durch die bequeme Anbindung an die Health Cloud erhalten App-Entwickler ein komplettes Backend für die sichere Datenspeicherung und -kommunikation.

Den Gesundheitsmarkt vollständig und systematisch vernetzen

„Die Vision des Netzwerkes besteht darin, die enormen Entwicklungen im zweiten Gesundheitsmarkt zu nutzen, um neue Entwicklungen voranzutreiben und gleichzeitig eine Brücke zu professionellen Entwicklungen für den ersten Gesundheitsmarkt zu schlagen“, so Patrick Hiesinger, der bei Eura das Netzwerk leitet. Dies soll zu einer vollständigen und systematischen Vernetzung des deutschen Gesundheitsmarktes beitragen. Dazu werden bestehende Lösungen mit neu entwickelten innovativen Verfahren, Komponenten und Produkten zu neuen Anwendungsfeldern und mit modularen Konzepten zu neuen Komplettlösungen zusammengefügt. So entstehen im Rahmen von Smart Health gesamtheitliche Lösungen zum Wohle der Patienten.

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Innovative Systeme an der Schnittstelle zwischen Medizintechnik, Mensch-Technik-Interaktion und Informations- und Kommunikationstechnik entwickeln

Smart Health ist ein vom Bundeswirtschaftsministerium gefördertes Kooperationsnetzwerk, das Unternehmen und Forschungseinrichtungen miteinander verbindet und von der Beratungsgesellschaft Eura AG geleitet wird. Um marktfähige Produkte und Verfahren im Bereich der Diagnostik, Rehabilitation sowie der Salutogenese zu entwickeln sowie bestehende Lösungen zu verknüpfen, bildet Smart Health die komplette Wertschöpfungskette ab.

Die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen decken die Kompetenzen Sensorik, Systemintegration, Gerätetechnik, Softwareentwicklung (mhealth, ehealth), Datenschutz, Medizintechnik sowie Orthopädietechnik ab. Ziel des Netzwerkes ist die gemeinsame Entwicklung innovativer Systeme an der Schnittstelle zwischen Medizintechnik, Mensch-Technik-Interaktion (MTI) und der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für Zwecke der Diagnostik, Rehabilitation und Prävention. Die einzelnen Entwicklungen gehen mit einer umfassenden und gesamtheitlichen Vernetzung einher.

Themenschwerpunkte sind körpernahe Techniken wie adaptive und bewegliche intelligente Prothesen, Orthesen, Exoskelette, tragbare Sensortechnolgien wie beispielsweise Wearables sowie mobile und digitale präventive Technologien zur Salutogenese. Das Netzwerk steht im Besonderen Anwendern offen, die konkrete Anforderungen an Neuentwicklungen im Fitness-Sektor oder dem Krankenhaus- und Pflegebereich stellen oder solche selbst benötigen.

„Als Gesundheits-IT-Unternehmen steht für uns das Wohl des Patienten im Mittelpunkt, daher ist es nur konsequent, dass wir uns für sichere Gesundheits-Apps einsetzen. Mit unserer Health Cloud unterstützen wir die Start-ups und Forschungsgruppen bei Smart Health genau in dem Bereich, in dem die meisten von ihnen nach einer Lösung suchen.“, erklärt Rainer Kasan, Gründer und Gesellschafter der IT-Schwesterfirmen Telepaxx und Digithurst.

Health Data Space – ein sicheres Backend für App-Entwickler?

Mit dem Entwicklungs-Toolkit für die datenschutzzertifizierte Health Cloud verwenden Programmierer Health Data Space einfach als Backend für ihre eigenen Health-Apps, um Daten zu speichern, mit anderen zu teilen, zu verschlüsseln, zu entschlüsseln und sich per secure messaging darüber auszutauschen. Die Einbindung in die eigene App ist sehr einfach und für Android, iOS sowie Desktop-Applikationen verfügbar. So können sich App-Entwickler ganz auf das Frontend konzentrieren, für Infrastruktur und Datenschutz sorgt Health Data Space. Dank seiner Hochverfügbarkeit ist mit der Health Cloud auch das Thema IT-Sicherheit geklärt. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil: Wenn Anbieter ihre auf diese Weise entwickelten Gesundheits-Apps bewerben, dürfen sie auf das Datenschutzgütesiegel von Health Data Space verweisen. Das Universitätsklinikum Erlangen nutzt Health Data Space unter anderem für das Mammographie-Screening.

Datenschutz: Die Datenhoheit liegt allein beim Nutzer

Um die notwendigen Datenschutzbestimmungen durchgehend einzuhalten und die datenschutzkonforme Datenspeicherung sicherzustellen, werden alle auf Health Data Space eingestellten Daten in Rechenzentren in Deutschland gespeichert und clientseitig verschlüsselt mit einem Public- und Private-Key-Verfahren. „Wir verschlüsseln medizinische Bilder und Informationen so konsequent, dass die Datenhoheit allein beim Nutzer liegt.“, verdeutlicht Marc Pickardt, Business Development Manager für Health Data Space. Als eine von wenigen erfüllt die Health Cloud die strengen Vorgaben des ULD und ist mit dem begehrten Datenschutzgütesiegel (Registriernummer: 3-9/2015) zertifiziert. Dafür musste Health Data Space ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen, bei dem technische und juristische Gutachten erstellt wurden. Die Ergebnisse daraus sind jederzeit einsehbar. Alle zwei Jahre unterzieht sich Health Data Space einer Rezertifizierung.

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