Wacker Chemie Temperfreier Flüssigsilikonkautschuk für die Medizintechnik
Auf der Fakuma 2017 hat Wacker Chemie die neue Flüssigsilikonkautschuk-Reihe Elastosil LR 5040 vorgestellt. Diese Silikone besitzen nach der Vernetzung auch ohne thermische Nachbehandlung eine exzellente Mechanik und enthalten nur wenige flüchtige Substanzen.
Anbieter zum Thema

- Flüchtigengehalt ohne thermische Nachbehandlung unter den 0,5 Gewichtsprozent
- Typische Anwendungsbeispiele sind Beatmungsmasken, Trink- und Beruhigungssauger, Beißringe, Anti-Kolik-Ventile, Flaschenverschlüsse
- Transluzenter, zartblauer Flüssigsilikonkautschuk
Silikonartikel, die im Baby-Care- oder Lebensmittelbereich eingesetzt werden sollen, dürfen in Europa einen Flüchtigengehalt von höchstens 0,5 Prozent aufweisen. Um diesen Grenzwert einzuhalten, müssen Hersteller häufig thermisch nachbehandeln. Dazu werden die Formteile in einem belüfteten Ofen mehrere Stunden bei Temperaturen bis 200 °C ausgeheizt. Dieser Prozessschritt – in Fachkreisen auch Tempern genannt – bewirkt zweierlei: Er entfernt flüchtige Bestandteile aus dem Elastomer und verbessert auch dessen mechanische Eigenschaften.
Flüchtigengehalt ohne thermische Nachbehandlung unter 0,5 Gewichtsprozent
Diese aufwändige und kostenintensive Prozedur wird jetzt überflüssig. „Wir haben Elastosil LR 5040 so konzipiert, dass das Silikonelastomer im ungetemperten Zustand bereits heute den strengen regulatorischen Anforderungen für Anwendungen im Baby-Care- Bereich entspricht“, sagt Christian Gimber, Leiter der Business Unit Engineering Silicones beim Münchner Chemiekonzern Wacker. „Damit können unsere Kunden bei der Herstellung von Silikonartikeln für sensible Anwendungen künftig in vielen Fällen auf das Tempern verzichten.“
Elastosil LR 5040 vernetzt zu einem transluzenten, zartblau schimmernden Elastomer, dessen Flüchtigengehalt ohne thermische Nachbehandlung unter den geforderten 0,5 Gewichtsprozent liegt. Das Silikon besitzt bereits ungetempert einen hohen Weiterreißwiderstand, der in der Größenordnung von getemperten hochkerbfesten Standardmaterialien liegt. Es verkraftet dadurch mechanische Belastungen, wie sie beispielsweise beim Gebrauch von Trink- oder Beruhigungssaugern vorkommen können.
Zu den typischen Medtech-Anwendungen zählen Beatmungsmasken
Aufgrund dieser Eigenschaften ist Elastosil LR 5040 insbesondere dann das Material der Wahl, wenn Hersteller von Baby-Care-, Lebensmittel- oder medizintechnischen Produkten auf eine thermische Nachbehandlung verzichten möchten. Typische Anwendungsbeispiele sind Trink- und Beruhigungssauger, Beißringe, Anti-Kolik-Ventile, Flaschenverschlüsse, Dichtungen für Lebensmitteldosen, aber auch Beatmungsmasken.
Elastosil LR 5040 lässt sich problemlos im Spritzgussverfahren verarbeiten. Weil die Formteile in vielen Fällen nicht mehr getempert werden müssen, lassen sich Herstellprozesse deutlich verschlanken und hochgradig automatisieren. Auf diese Weise wird eine schnelle, effiziente und kostengünstige Großserienfertigung möglich.
Die Produktreihe deckt zunächst den Härtebereich von 30 bis 70 Shore A ab, darunter auch die im Baby-Care-Bereich vielseitig einsetzbare Type der Härte 45 Shore A. Im vernetzten, ungetemperten Zustand weicht die tatsächliche Härte des Silikons nur ±3 Punkte vom vorgegebenen Wert ab. Der Flüssigsilikonkautschuk ist transluzent und schimmert zartblau, was ihm ein besonders reines und hochwertiges Aussehen verleiht.
Wacker Chemie auf der Compamed 2017: Halle 8a / D28
Lesen Sie auch:
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1130400/1130415/original.jpg)
Medtech-Innovationen
Nicht ohne den richtigen Werkstoff
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/944500/944536/original.jpg)
Wacker Chemie
Atemmasken und Hörgeräte aus Silikon 3D-drucken
Weitere Artikel über Werkstoffe finden Sie in unserem Themenkanal Konstruktion.
(ID:44968789)