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Medtec Live Messepremiere als solide Basis für 2020 nutzen

Redakteur: Peter Reinhardt |

Schon unmittelbar nach der Premiere der Medtec Live hatte die Nürnberg Messe als Veranstalter per Pressemitteilung eine erste positive Bilanz gezogen. Nun folgt eine etwas differenziertere Betrachtung.

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Insgesamt zeigten 402 Aussteller aus 30 Ländern auf der Medtec Live 2019 ihre Leistungen und Produkte.
Insgesamt zeigten 402 Aussteller aus 30 Ländern auf der Medtec Live 2019 ihre Leistungen und Produkte.
(Bild: Nürnberg Messe / Thomas Geiger)
  • Marktchancen und internationale Markteintrittsstrategien waren ein beliebtes Thema
  • Messebegleitender Medtech Summit so erfolgreich wie in den Vorjahren
  • Start-ups präsentierten sich und wurden ausgezeichnet

„Premiere mit 400 Ausstellern und gut 4.500 Besuchern: Veranstalter ist zufrieden“, so titelte devicemed.de in der Woche direkt nach der ersten Medtec Live in Nürnberg. Auf den Tag genau zwei Wochen nach Ende der Messe wendet sich der Veranstalter erneut an die Medien. „Sie sollte der zweitgrößte Branchentreffpunkt der Medizintechnik und ihrer Zulieferer in Europa werden. Und das ist außerordentlich gut gelungen“, heißt es nun im Abschlussbericht.

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Die Medtec Live in Zahlen

In Zahlen ausgedrückt: Der Event aus Messe Medtec Live und Kongress Medtech Summit hat vom 21. bis 23. Mai 2019 4.573 Fachbesucher aus 50 Ländern ins Messezentrum Nürnberg gelockt. „Wir sind mit der Premiere der Medtec Live 2019 zufrieden“, sagt Dr. Roland Fleck, CEO der Nürnberg Messe Group und schlussfolgert: „Die Zahlen und vor allem die Rückmeldungen der Aussteller, Partner und Fachbesucher zeigen eindeutig, dass wir mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind und dies für 2020 als solides Fundament nutzen können.“

Insgesamt zeigten 402 Aussteller aus 30 Ländern ihre Leistungen und Produkte. Die Hälfte der ausstellenden Unternehmen reiste aus dem Ausland an – vornehmlich aus Europa, aber auch aus den USA, aus Japan, China oder Singapur. Alleine 25 Aussteller kamen aus der Schweiz. Das ist insofern beachtlich, weil dies bis auf eine Ausnahme allesamt Direktausteller mit eigenen Ständen waren. Zwei Wochen zuvor hatten sich auf der ebenfalls neuen Messe T4M im näher zur Schweiz gelegenen Stuttgart mit Unterstützung des Schweizer Verbandes Swiss Medtech Aussteller in etwa gleicher Anzahl auf einem Gemeinschaftsstand versammelt.

Unterdessen hat eine nicht repräsentative Umfrage in der „Medizintechnik Xing Ambassador Community“ ein uneinheitliches Ergebnis erbracht: Demnach wünschen sich 26 Prozent der Teilnehmer, dass sich die Medtec Live in Nürnberg als einzige Branchenmesse in Süddeutschland etablieren soll. 35 Prozent wünschen selbiges der T4M in Stuttgart. 33 Prozent votierten dafür, die Messen abwechselnd stattfinden zu lassen. Insgesamt haben 82 Xing-Mitglieder an der Abstimmung teilgenommen.

Veranstalter betont klare internationale Ausrichtung

Besonders die klare internationale Ausrichtung der Medtec Live mache die Fachmesse weit über die Grenzen des heimischen Marktes hinaus zu einem attraktiven Treffpunkt, so die Nürnberg Messe. Zu beobachten war jedenfalls, dass Marktchancen und internationale Markteintrittsstrategien auf der Messe ein beliebtes Thema waren, das sich unter anderem in den Messe-Foren widerspiegelte. Auf dieser Positionierung wollen die Veranstalter in den kommenden Jahren aufbauen: „Unsere Partner und die unterstützenden Verbände sind von der hohen Relevanz und dem in die Zukunft gerichteten Programm der Messe überzeugt. Der Startschuss war also laut und deutlich, um die Medtec Live in den nächsten Jahren weiter zu entwickeln“, verspricht Alexander Stein, Direktor der Medtec Live bei der Nürnberg Messe.

Medtech Summit knüpft an Erfolg der Vorjahre an

Auch Dr. Rainer Seßner, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH, die mit dem messebegleitenden Medtech Summit seit vielen Jahren einen international renommierten und erfolgreichen Kongress durchführt, blickt auf einen gelungenen Event zurück: „Wir sehen in unserer Arbeit, dass Vernetzung, Austausch und Wissenstransfer Innovationen am besten fördert.“ Diese Aufgabe habe der Medtech Summit in vollem Umfang erfüllt. „Entstehende Partnerschaften haben wir sowohl im Networking Bereich des Kongresses als auch in der Partnering-Area miterlebt“, so Seßner weiter. Insgesamt haben rund 500 Teilnehmer den Kongress und den B2B-Matchmaking-Event „Partnering“ besucht. Auch die Röntgenkonferenz Carat, die ihre Premiere feierte, ist mit 90 Teilnehmern und einem attraktiven Programm erfolgreich gestartet.

Wie die Fachmesse war auch der Medtech Summit stark international besucht: Die Kongressbesucher reisten aus 25 Ländern an – viele aus der Schweiz und Österreich aber auch aus Japan, wie der Veranstalter betont. Seinem Anspruch, die Brücke von der Entwicklung von Medizintechnik zum Einsatz in Diagnostik und Therapie zu schlagen, wurde der Kongress ebenfalls gerecht. Unter den Teilnehmern fanden sich Ärzte und Wissenschaftler genauso wie Zulieferer, Hersteller, Dienstleister und Vertreter von Benannten Stellen. „Die sorgfältige Vorbereitung und Abstimmung der Kongressinhalte hat sich gelohnt“, bilanziert daher Programmleiterin Dr. Monika Mügschl-Scharf. „Wir sind begeistert von der Qualität der Vorträge und den Expertenbeiträgen in den interaktiven Veranstaltungsformaten wie World Cafés und Hands-on Pitches.“ Einer, der diesen Eindruck untermauert, ist Dr. Ilja Hagen von der Biopark Regensburg GmbH: „Ich bin seit dem Beginn des Medtech Summits dabei und kann auch in diesem Jahr mit neuen Erkenntnissen und Kontakten zufrieden nach Regensburg zurückkehren.“

Ausgezeichnet: Start-ups erlauben den Blick in die Zukunft der Medizintechnik

Großen Interesses erfreute sich der Innovation Market Place: 43 Start-ups zeigten dort ihre Innovationen, 30 von ihnen bewarben sich bereits vorab für den neuen Start-up-Contest. Nach einer Vorauswahl der Jury präsentierten schließlich zehn junge Unternehmen ihre Entwicklungen im Rahmen des Wettbewerbs auf der Medtec Live. Zu gewinnen gab es nicht nur Begleitung und Beratung bei der Markteinführung und dem Bewältigen regulativer Hürden.

  • 1. Der Sieger Hydru Stent aus Portugal kann sich über 12.000 Euro Preisgeld, 12 m² Messestand auf der Medtec Live 2020 und eine sechsmonatige Büropräsenz in Erlangen oder Paris freuen. Das Unternehmen entwickelt einen biologisch abbaubaren, antibakteriellen und maßgeschneiderten Stent für die Urologie.
  • 2. Der Zweitplatzierte, Munevo aus Deutschland, kann sich über 6.000 Euro Preisgeld, 9 m² Messestand auf der Medtec Live 2020 und immerhin vier Monate Bürofläche in Erlangen oder Paris freuen. Die Gründer haben sich vorgenommen, die Steuerung von Rollstühlen zu vereinfachen. Munevo Drive ist ein einzigartiges Rollstuhlsteuerungssystem, mit dem Benutzer ihren Rollstuhl durch Bewegen des Kopfes steuern können. Das System bietet viele weitere Funktionen bis hin zur Notfallbenachrichtigung.
  • 3. Als drittplatziertes Start-up erhielt Stil aus den Niederlanden 3.000 Euro, 9 m² Messestand auf der Medtec Live 2020 und eine zweimonatige Präsenz in Erlangen oder Paris. Stil entwickelt ein Wearable, das das Konzept des Noise-Cancelling nutzt, um einen Tremor – zum Beispiel bei Parkinson-Patienten – zu unterdrücken. Durch die Anwendung einer „Anti-Vibration“ auf den Arm der Patienten wird dem Zittern aktiv entgegengewirkt und die Hände werden stabilisiert.

Alle Preisgelder stellte EIT Health bereit, ein Netzwerk aus über 140 Gesundheitsinnovatoren, das von der EU unterstützt wird. Die Working Spaces kommen von Neigborhood sowie Medical Valley EMN und mit den Messeständen für das kommende Jahr brachte sich die Medtec Live in die Partnerschaft rund um den Innovation Market Place ein.

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