KNF Flodos Labor-Pumpenhersteller wird zum Filterproduzenten
Make or buy? Mit dieser Frage sah sich der Schweizer Hersteller von Membran-Flüssigkeitspumpen KNF Flodos konfrontiert. Partikel in Flüssigkeiten machten enge Wartungsintervalle erforderlich und führten zu Retouren bei dessen Labor-Dosierpumpen. Nach zweijähriger Recherche – von den USA über Deutschland bis nach China – und Tests an etwa fünfzehn Filtern kamen die Verantwortlichen zu dem Schluss, dass kein Filter den erforderlichen Spezifikationen der Pumpen genügt.
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Benötigt wurden Filter, die drei Kriterien erfüllen: Der Filterkorpus muss ebenso wie die Pumpenköpfe in Polypropylen, PVDF und Teflon verfügbar sein, die Filterschicht muss eine Porosität zwischen 50 und 70 µm aufweisen, und der Filter muss spezielle Anschlüsse besitzen (UNF 1/4-28, 4 mm Innendurchmesser für Europa und 3,2 mm für die USA). Doch keiner der Filter am Markt verfügbaren Filter entsprach auch nur ansatzweise diesen Anforderungen.
Eigene In-Line-Filter entwickeln
Die ausdrückliche Nachfrage eines japanischen Großabnehmers von Labor-Dosierpumpen nach einem In-Line-Filter gab letztlich den Ausschlag, eigene Filter zu entwickeln. Ein Vorprojekt über PVDF-Filter hatte bereits die Machbarkeit der Filterentwicklung belegt. Nach einer Analyse der chemischen Kompatibilität der Materialien mit über 500 Substanzen fiel die Wahl auf PVDF und PEEK. Der Werkstoff PEEK, der in der Medizinindustrie stetig an Bedeutung gewinnt, bietet nahezu dieselbe Chemikalienbeständigkeit wie PTFE, kann jedoch im Gegensatz zu diesem injiziert werden.
Filter für viele Pumpenfamilien
Nach der Aneignung von Know-how im Ultraschallschweißen und für die Arbeit in ultrasauberer, staubfreier Umgebung sind heute Filtermodelle aus PVDF und PEEK mit Porositäten von 70 bzw. 35 µm sowie in Versionen mit UNF-Anschluss (männlich/weiblich) und für Schläuche mit einem Innendurchmesser von 4 bzw. 3,2 mm verfügbar. Die Filter können nicht nur in den KNF-eigenen Membranpumpen eingesetzt werden, sondern auch in anderen Pumpentypen wie Zahnradpumpen, Mikrozahnringpumpen, Spritzenpumpen und Piezopumpen.
Sie eignen sich außerdem für Geräte, in denen die Zirkulation der Flüssigkeiten durch Schwerkraft, Sog oder Unterdruck erfolgt. Neben Flüssigkeiten können diese Filter auch Gase und Luft in medizinischen oder nichtmedizinischen Geräten filtern. Nicht zuletzt ist auch der Einsatz in Verpackungsmaschinen in der pharmazeutischen Industrie denkbar.
Kontakt:
KNF Flodos AG
CH-6210 Sursee
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