Universitätsmedizin Rostock Zwölf Azubis übernehmen das Regiment im OP
Angehende operationstechnische Assistenten des dritten Lehrjahres haben eine Schicht lang allein alle Handgriffe rund um die OP-Säle an der Unimedizin Rostock übernommen. Vier Patienten mit Leisten- und Nabelbrüchen erwarteten sie. Der Großeinsatz der zwölf Schüler fand zum ersten Mal statt.
Anbieter zum Thema

Die angehenden Operationstechnischen Assistenten der Universitätsmedizin Rostock haben Ende Mai an einem Tag den OP übernommen. Zwölf Schüler des dritten Lehrjahres aus Rostock, Greifswald und Anklam bestritten eine ganze Schicht lang die Vor- und Nachbereitung alle Handgriffe im Saal – natürlich unter den kritischen Augen von Praxisanleitern und Operateuren.
Noch werden Operationsassistenten häufig unterschätzt
„Manche der Schüler schwitzen heute ein bisschen mehr, aber sie machen das großartig“, lautet nach wenigen Stunden das Zwischenfazit von Praxisanleiterin Maria Westphal. Lächelnd beobachtet sie, wie alle Vorkehrungen für den nächsten Eingriff getroffen werden. Einschleusen, Operation, Begleitung in den Aufwachraum – ideal sei ein reibungsloser Übergang zwischen den Operationen. Westphal selbst ist an der Unimedizin Rostock ausgebildet worden. Sie lernte 2007 im allerersten Durchgang die operationstechnische Assistenz. Der Job werde gern unterschätzt, sagt sie. „Dabei ist die Ausbildung wie ein kleines Studium. Wir müssen unglaublich viel wissen. Mancher ist da überrascht.“ So auch der operierende Arzt Dr. Mark Philipp. Er ist hochzufrieden. Auf seine Fachfragen haben die Azubis schon die richtige Antwort, als die Studenten im Saal noch kurz überlegen. Die Schüler haben ja auch intensiv gepaukt. Nicht nur beim Theorie-Tag vor dem OP-Großeinsatz, sondern schon lange vorher. Stehen doch demnächst die Abschlussprüfungen an. Mit guten Aussichten: Die meisten der jungen Leute werden an der Unimedizin bleiben.
Die wichtigste Lektion: Nase schnauben ist tabu
Anne Kiekbusch bereitet mit aufgesetztem Mundschutz gerade das Besteck für den nächsten Eingriff vor – diesmal nicht klassisch-chirurgisch, sondern mit einem Laparoskop. Der Operateur braucht also ein längliches, dünnes Instrument mit integrierter Kamera, das er ohne großen Schnitt voraus in den Körper des Patienten schieben wird. Sie legt es auf das grüne Tuch, das ein rollbares steriles Tischchen bedeckt. Derweil legt Schülerin Regina Schilke schon mal Skalpell, Haken, Klemmen und Scheren bereit und erklärt eine der ersten Lektionen der Ausbildung: „Man lernt, was man im sterilen Zustand nicht anfassen darf. Am Kopf kratzen oder Nase schnauben sind tabu.“
(ID:44087651)