Swiss Medical Technology Industry Report (SMTI) Schweizer Medizintechnik in Gefahr?
Der international steigende Kosten-, Preis- und Wettbewerbsdruck, wachsende regulatorische Auflagen, die knappen Expertenkapazitäten und die Frankenstärke stellen die schweizerische Medtech-Branche vor enorme Herausforderungen. Es drohen wertvolle Teile der Wertschöpfungskette aus der Schweiz abzuwandern.
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Wo die Reise hingeht, zeigt der „Swiss Medical Technology Industry 2012“-Bericht (SMTI). Medical Cluster, Medtech Switzerland und IMS Consulting Group stellen die Ergebnisse aus der Befragung von über 320 Firmen vor und zeigen mögliche Lösungswege auf.
Kennzahlen der Schweizer Medtech-Industrie
Über 1600 Unternehmen, 51.000 Vollzeitstellen, ein Umsatz von rund 12,5 Milliarden Schweizer Franken (CHF) – 2,1 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsprodukts – und ein Exportvolumen von fast 11 Miiliarden CHF. Die neusten Kennzahlen zeigen: Der Swiss Medtech-Industrie geht es nach wie vor gut. Auch ist der Schweizer Standort global immer noch ein „Hot Spot“ für die Medizintechnik, der die gesamte Wertschöpfungskette umfasst.
Doch in den jüngsten Jahren hat sich das Umfeld massiv verändert. Der SMTI-Bericht 2012 zeigt gegenüber den beiden davor liegenden Studien eine schleichende Trendwende auf.
Einstelliges Wachstum, schrumpfende Margen
Zwar liegt die durchschnittliche Wachstumserwartung für 2012 bei 5,9 Prozent und für 2013 bei 6,6Prozent, doch hat sich das Wachstum nahezu halbiert und wird laut den Autoren der Studie auch in Zukunft im einstelligen Bereich bleiben. Das durchschnittliche Wachstum der Beschäftigten ist zwar seit 2010 mit drei Prozent weiterhin positiv, hat sich jedoch ebenfalls verringert. „Doch die goldenen Zeiten sind vorbei. Betrugen die Margen vor fünf bis zehn Jahren durchschnittlich über 10 Prozent, bewegen sie sich heute nur noch im einstelligen Prozentbereich“, betonen die beiden Autoren der Studie, Patrick Dümmler, Medtech Switzerland, und Beatus Hofrichter, IMS Consulting Group. Kleine Firmen, vor allem aus der Zuliefererindustrie, leiden am meisten unter dem wachsenden internationalen Preis- und Wettbewerbsdruck.
Wechselkursproblematik verstärkt Auslandinvestitionen
Als weitere der drei größten Herausforderungen für die Branche wird die Schweizer-Franken-Stärke genannt. So hatte die Export-Industrie – trotz der Kursuntergrenze – seit Anfang 2010 eine Aufwertung von 23 Prozent gegenüber dem Euro zu verkraften. Von dieser Problematik sind 81 Prozent aller SMTI-Firmen betroffen.
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