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IEF-Werner Palettierer für Inhalatoren

Redakteur: Peter Reinhardt

Inhalatoren müssen nach ihrer Montage und Endkontrolle schnell und genau in Trays abgelegt und anschließend auf Europaletten gestapelt werden. Für diese diffizile Aufgabe plante und lieferte IEF-Werner in kurzer Zeit eine individuell zugeschnittene Palettierlösung auf Basis standardisierter Komponenten.

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Vorderansicht der Palettieranlage: Leere Trays werden auf Europaletten angeliefert, befüllt und wieder auf der Europalette abgelegt.
Vorderansicht der Palettieranlage: Leere Trays werden auf Europaletten angeliefert, befüllt und wieder auf der Europalette abgelegt.
(Bild: IEF-Werner GmbH)

Qualität und Präzision liefern viele Unternehmen. Das ist Grundvoraussetzung für Medizintechnikhersteller. Doch um steigendem Kostendruck standhalten zu können, müssen sie noch effizienter und wirtschaftlicher produzieren. Dafür sind leistungsfähige Maschinen sowie effiziente Montage- und Handhabungstechnik gefragt. Ein Hersteller von Inhalationsgeräten setzt deshalb auf eine innovative Palettierlösung.

Große Mengen palettieren

„Als Basis nahmen wir unser Palettiersystem Euro-Stack“, erklärt Stefan Deck, Produktmanager für Transfer- und Palettiersysteme bei IEF-Werner. Es eignet sich besonders gut für die Palettierung großer Werkstückmengen. Der Palettierer kann ohne Unterbrechung des laufenden Betriebs kontinuierlich bestückt werden. Die Be- und Entladung der Werkstücke erfolgt dabei über ein speziell angepasstes, integriertes Produkthandling. Ein Hauptgestell aus Stahlrohr nimmt die Palettierlösung sowie die verschiedenen Baugruppen und Lineareinheiten auf. „In der Standardausführung ist die Anlage für Trays im Halben-, Viertel- oder Achteleuromaß mit einem Maximalgewicht von 40 kg pro Palette ausgelegt. Diese werden der Anlage – auf Europaletten aufgestapelt – zugeführt“, erklärt Deck. Die Palettenstapel können bis zu 1.500 mm hoch sein und manuell oder mit einem Transportbandsystem von vorn zugeführt werden.

Auf Standards setzen

Ein Mitarbeiter stellt mit einem Handhubwagen Europaletten mit je 20 leeren Trays in zwei Stapeln im Einlaufschacht des Palettierers ab. Bevor das erste Tray entnommen wird, prüfen Sensoren dessen Anwesenheit und Lage. Die Hubachse fährt mit dem Palettengreifer zuerst im Eil-, dann im Schleichgang in die Greifposition. Die beiden Greifer fassen die Trays an den kurzen Seiten und heben sie vom Stapel ab. Im Eilgang fährt die Hubachse in Z-Richtung über den Palettentisch. Ein Barcode-Scanner liest derweil das Reinigungsetikett. Ist die Rückmeldung positiv, erteilt die Steuerung die Freigabe und das Tray fährt in Y-Richtung auf den Tisch.

„Um die leeren Trays von der Palette zum Palettentisch zu transportieren, haben wir unsere bewährten Standardlösungen eingesetzt“, berichtet Deck. Bei der Auswahl der passenden Linear-einheit seien verschiedene Aspekte relevant gewesen – beispielsweise Baulänge und das Antriebskonzept.

Die Lineareinheit Modul 80/15 übernimmt die vertikale Bewegung. Diese hochdynamische Führung besitzt gute Laufeigenschaften. Das innenliegende Führungssystem wird durch den Zahnriemen zuverlässig vor Schmutz geschützt. Zusätzlich verfügen die Führungselemente über spezielle Dichtungen, die die Führungsbahnen vor grobem Schmutz schützen. Für die horizontale Bewegung setzt IEF-Werner eine Lineareinheit vom Typ Modul 160/15 ein. In der Basisversion hat diese Einheit einen Hub von 100 bis 5.500 mm und ein Gewicht von 10,4 kg. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 5 m/s. Der Aufbau besteht aus einem Doppelhohlkörperprofil, zwei Führungen und zwei Zahnriemen. Die Einheiten sind belastbar bis 80 kg und arbeiten mit einer Wiederholgenauigkeit von +/- 0,05 mm.

Reibungslose Abläufe

Von der Endkontrolle kommend fördert ein Transportband auf der Rückseite der Anlage die Inhalatoren, die sich auf speziellen Haltevorrichtungen befinden, in die Bestückposition. Signalisieren Sensoren deren Anwesenheit, schiebt ein horizontal verfahrbarer Schlitten die Aufnahmen samt Bauteilen auf ein paralleles Transportband. Dieses fördert sie in den Greifbereich des Übergabehandlings. Über eine Lichtschranke wird die Position der Bauteile bestimmt. Eine Einheit mit vier Sauggreifern entnimmt die Produkte dann aus ihrer Vorrichtung und legt sie in das leere Tray auf dem Palettentisch ab. Für die Z-Bewegung setzt IEF-Werner das Modul 90/15 ein. Diese Einheit ist als Auslegerachse konzipiert. Sie verfährt über einen Zahnriemenantrieb mit Planetengetriebe und ist für Geschwindigkeiten bis 3 m/s ausgelegt.

Der Vakuumgreifer ist mit je vier quadratisch angeordneten Fixierstiften ausgestattet. Damit können die Inhalatoren an ihren Außenflächen gehalten und beim Aufnehmen und Ablegen in die Trays sicher geführt werden. Als Verfahrachse für die Y-Richtung ist das Modul 160/15 im Einsatz. Sobald das Tray komplett mit den insgesamt 204 Inhalatoren bestückt ist, nimmt der Palettengreifer dieses auf, fährt zur Europalette und legt sie dort ab – je 20 Trays auf einer Palette in zwei Stapeln. Auch für diesen Bewegungsablauf werden wie beim Paletteneinlauf das Modul 160/15 für die horizontale und das Modul 80/15 für die vertikale Bewegung verwendet. Die leeren Haltevorrichtungen werden zurück auf das erste Transportband geschoben, das sie aus der Anlage transportiert.

Einfache Handhabung

Die Benutzeroberfläche der Steuerung integriert alle notwendigen Funktionen. Die Bediener können am Display alle Parameter wie Palettenraster, Verfahrgeschwindigkeiten und -positionen, die Bewegungen der Greifer und andere, bauteileabhängige Funktionen direkt eingeben. Mit Programmvarianten können sie vordefinierte Palettenraster aufrufen. Möglich ist außerdem das automatische Einlesen von Palettengrößen und Lagebildern. Über E/A- und Bus-Schnittstellen kann die Steuerung mit einem übergeordneten System kommunizieren. „Wir konnten die komplette Anlage in relativ kurzer Zeit liefern“, resümiert Deck. Das sei nur möglich gewesen, weil das Palettiersystem offen und modular aufgebaut ist.

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