Rapid.Tech + FabCon 3.D Metallische Gläser und mehr additiv fertigen
Anfang Juni findet mit der Rapid.Tech + FabCon 3.D wieder einer der wichtigsten europäischen Events im Bereich der additiven Fertigungsverfahren statt. Neben der Messe mit über 200 Ausstellern liefert der Veranstalter mit attraktiven Foren erneut gute Gründe für einen Besuch in Erfurt.
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- Anwendertagung: Additive Technologien in bestehende betriebliche Abläufe integrieren
- AM Forum Science:Metallische Gläser additiv fertigen
- Forum Konstruktion: Paradigmenwechsel vom fertigungsgerechten Design zur designgerechten Fertigung
- 12.000 Euro Preisgeld für Start-up Award
Die Rapid.Tech + Fab-Con 3.D ist einer der wichtigsten europäischen Events im Bereich der additiven Fertigungsverfahren. Betrachtet werden Stand und Fortschritt vom Rapid Prototyping bis zur Umsetzung von Endprodukten mit Hilfe des Additive Manufacturings sowie der Einsatz der Technologie in der Serienproduktion. Mit mehr als 100 anwendernahen Vorträgen im Fachkongress und der 3D Printing Conference sowie über 200 Ausstellern im Rahmen der Fachmesse ist die Rapid.Tech + Fab-Con 3.D ein hochkarätiger Branchentreff. Zum 15-jährigen Veranstaltungsjubiläum vom 5. bis 7. Juni 2018 erwartet der Veranstalter mehr als 5.000 Fachbesucher und Kongressteilnehmer internationaler Herkunft in Erfurt
Anwendertagung Additive Manufacturing
Ob auf Bohrplattformen, in Medizingeräten oder in Weltraumteleskopen – additiv gefertigte Teile erobern immer mehr Einsatzfelder. Einen Einblick in neue Material-, Produkt- und Prozesslösungen gibt die Anwendertagung am 6. und 7. Juni 2018 zur Rapid.Tech + FabCon 3.D in Erfurt. „Wir möchten den Besuchern Anregungen vermitteln, wie sich additive Technologien sinnvoll in bestehende betriebliche Abläufe integrieren lassen beziehungsweise wie zukünftige Produktionslandschaften unter dem Aspekt einer nachfragegesteuerten Fertigung mit Additive Manufacturing gestaltet werden können“, kündigt Dr. Sabine Sändig, Projektmanagerin im Bereich Technologieförderung der Thüringer Aufbaubank an. Die Fachfrau für Lasermaterialbearbeitung und Additive Fertigung verantwortet die inhaltliche Ausrichtung der Anwendertagung.
Der erste Themenblock der zweitägigen Veranstaltung rückt neue Materialien und Technologien in den Fokus. Vorgestellt wird mit Figure 4 von 3D Systems eine skalierbare additive Hochgeschwindigkeits-Fertigung für automatisierte Produktionsumgebungen, mit der produktive Großserien möglich werden. Dass 3D-Druck und Großserienproduktion kein Widerspruch mehr sind, beweist die Schweizer Exentis Group mit einem patentierten 3D-Siebdruckverfahren, das individualisierte Geometrien in Großserie bei freier Materialwahl erlaubt. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen kundenspezifische Produktlösungen in den Bereichen Metallurgie/Keramik wie auch Biomaterialien. Mit einem innovativen Pulvergenerierungsprozess eröffnet EOS neue Möglichkeiten zur Entwicklung neuartiger Kunststoffmaterialien für Lasersintersysteme. Auf der Anwendertagung werden erste Praxiserfahrungen mit dem Polypropylen basierten Produkt „PP 1101“ vorgestellt.
Neue Produktionslösungen und Anwenderbeispiele für ein breites Branchenspektrum bilden den Schwerpunkt der Tagung.
- Das GE-Unternehmen Baker Hughes nutzt das Selektive Elektronenstrahlschmelzen zum Erzeugen hochfester Kobalt-Chrom-Wolfram-Legierungen für Werkzeuge in der Öl- und Gasindustrie, um hohe Abrasions-, Erosions- und Korrosionsfestigkeit zu erzielen.
- Im Kontrast dazu steht die additive Fertigung von Metalloptiken, zum Beispiel für Luft- und Raumfahrtanwendungen, für die Medizintechnik oder den Automotive-Bereich.
- Am Fraunhofer IOF konzentrieren sich Forscher auf den Aufbau einer Technologiekette, die auf dem Selektivem Laserschmelzprozess von Aluminium-Silizium-Legierungen basiert, um opto-mechanische Metall-Komponenten zu entwickeln, die hohe Anforderungen an Stabilität und Massereduktion erfüllen.
- Für die Fertigung größerer Bauteile als bisher möglich bietet FIT als erstes Unternehmen in Deutschland das Gel Dispensing Printing an, bei dem hochviskoses Gel aus einer Düse schichtweise aufgetragen und mit UV-Licht ausgehärtet wird. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der schnellen Fertigung von sehr großen Kunststoffteilen bis zu 1,80 Höhe, die sehr gut nachbearbeitet werden können. XXL-Teile lassen sich so bis zu zehn Mal schneller als mit vergleichbaren Ablegeverfahren herstellen.
- Wie 3D-Druck-Technologien in betriebliche Prozesse integriert werden, stellt der Hausgerätehersteller Miele vor.
- BMW gibt einen Einblick, wie additiv hergestellte Schäume für einen Einsatz in der Automobilindustrie qualifiziert werden.
- Die Herstellung lichttechnischer Komponenten mittels 3D-Druck ist Thema eines Vortrags des Dienstleisters Canto.
- Last not least zeigt Heraeus die Potenziale der additiven Fertigung für Sondermetalle, insbesondere hochschmelzende Refraktärmetalle und Edelmetalle auf, wie sie in der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik oder der Schmuckherstellung benötigt werden.
Wie AM-Fertigungsprozesse für eine gleichbleibende Serienqualität zu zertifizieren sind, welcher Stand hierbei erreicht wurde und welche Richtlinien sowie Standards bezüglich Arbeitssicherheit und Qualifizierung erarbeitet sind, beleuchten die Vorträge der abschließenden Tagungs-Session, die Experten vom DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren, vom TÜV Süd sowie von Siemens halten.
Additive Manufacturing Forum Science
Um Metalle mit völlig neuen Materialeigenschaften zu erzeugen, kann deren geordnete atomare Struktur gezielt in Unordnung gebracht werden. Die daraus resultierende Werkstoffklasse der amorphen Metalle, auch metallische Gläser genannt, weist eine einzigartige Kombination aus hoher Festigkeit, Elastizität und Härte auf. Deren Herstellung und Verarbeitung birgt jedoch einige Schwierigkeiten. So muss zum Beispiel ein schnelles Abkühlen der Schmelze gewährleistet sein. Auch sind die Bauteilgrößen bei der Erzeugung mit konventionellen Technologien begrenzt. Additive Verfahren wie das Laserstrahlschmelzen bieten aufgrund hoher Abkühlgeschwindigkeiten in Verbindung mit einem schichtweisen Aufbau einen vielversprechenden Ansatz, um zukünftig größere und komplexere Komponenten aus metallischem Glas herzustellen.
Deutsche Wissenschaftler gehören zu den ersten weltweit, die einen funktionierenden additiven Prozess für die Herstellung eines vollständig amorphen Bauteils auf Basis einer Zirkoniumlegierung nachweisen können. Vorgehensweisen und Ergebnisse auf diesem noch jungen Forschungsgebiet sind unter anderem Thema des Forums „AM Science“ am 6. und 7. Juni 2018 zur Internationalen Messe und Konferenz für additive Technologien Rapid.Tech + FabCon 3.D, die in diesem Jahr bereits zum 15. Mal in der Messe Erfurt stattfindet.
Die Beiträge des Forums beleuchten unterschiedliche Aspekte und Handlungsfelder entlang der Prozesskette additiver Fertigungsverfahren. So werden unter anderem folgende Ansätze erörtert:
- zur Prozessoptimierung
- zur Prozessvor- und -nachbereitung
- zur Erweiterung der Werkstoffpalette für kunststoff- und metallverarbeitende Verfahren
- zur Eigenschaftsbestimmung von additiv hergestellten Bauteilen.
Dabei sind auch bislang wenig im Fokus stehende Themen auf der Agenda zu finden. Diskutiert wird beispielsweise die Rolle des Lasereinfallwinkels beim pulverbettbasierten Laserschmelzen, ein bisher in der F&E-Community kaum betrachteter Einflussfaktor auf den Prozess und die Bauteilqualität.
„Wir freuen uns, dass wir den Fachbesuchern zu unserer Jubiläumsveranstaltung die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet des Additive Manufacturing vorstellen können und zum Wissens- sowie Technologietransfer in die Praxis beitragen. Dank unseres hochkarätig besetzten Fachbeirats bieten wir auch in diesem Jahr ein exzellentes Konferenzprogramm sowie attraktive Präsentationen in der Ausstellung“, verspricht Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt.
Verantwortlich für die Inhalte des Forums AM Science ist Prof. Dr. Gerd Witt, Inhaber des Lehrstuhls für Fertigungstechnik an der Universität Duisburg-Essen, Mitbegründer der Rapid.Tech und gemeinsam mit Michael Eichmann von Stratasys Vorsitzender des Fachbeirats. „Für Forscher und Entwickler wird es immer interessanter, sich in Erfurt mit ihren aktuellen Arbeiten zu präsentieren. Wir spüren das an der großen Zahl der Vortragseinreichungen. Die Qualität der Beiträge wird durch ein Double-Blind-Review sichergestellt. Renommierte Forscher aus dem Bereich der additiven Fertigung bilden die Reviewkommission und bewerten die eingereichten Arbeiten ausschließlich anhand ihres fachlichen Wertes“, erläutert Prof. Witt den Prozess.
Forum Konstruktion: Die additiven Stärken ausspielen
Um jedoch das Potenzial des industriellen 3D-Drucks optimal auszureizen, ist ein Umdenken im Produktentwicklungsprozess notwendig. Nur dann forciert Additive Manufacturing einen Paradigmenwechsel wenn der Übergang von fertigungsgerechtem Design zu designgerechter Fertigung gelingt. „Die additive Fertigung spielt ihre Stärken aus, wenn sich Konstrukteure deren gestalterischer Freiheiten und Vorteile bewusst sind und Bauteile sowie ihre Aufgaben im Gesamtsystem unter diesem Aspekt neu denken. Auf diesem Weg können beispielsweise ganz neue Lösungen für eine hohe Funktionsintegration in Produkten geschaffen werden. Dafür ist jedoch ein verändertes methodisches Vorgehen im Konstruktionsprozess bei gleichzeitiger Beachtung herstellungstechnischer Aspekte notwendig“, betont Prof. Dr.-Ing. Detmar Zimmer, Inhaber des Lehrstuhls für Konstruktions- und Antriebstechnik an der Universität Paderborn und verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung des Forums Konstruktion am 5. Juni 2018 zur Rapid.Tech + FabCon 3.D in Erfurt.
Die Anpassung der Konstruktionsmethodik an die Möglichkeiten der additiven Verfahren bildet einen thematischen Schwerpunkt in den Vorträgen des Forums. Aufgezeigt wird unter anderem das Vorgehen für die Technologie des Laserstrahlschmelzens. Ebenso steht die Bündelung des in jüngster Vergangenheit rasant gewachsenen Wissens aus der Anwendung additiver Technologien auf der Agenda. „Es geht darum, die gewonnenen Erkenntnisse in allgemein handhabbare Konstruktionsrichtlinien für die verschiedenen Verfahren umzusetzen, dabei die vor- und nachgelagerten Prozesse stärker mit einzubeziehen und somit den Einsatz des industriellen 3D-Drucks noch mehr in die Breite zu bringen. Mit den Vorträgen unseres Forums konnten wir bereits in der Vergangenheit maßgeblich dazu beitragen, Erfahrungen und Wissen in Handlungsempfehlungen umzusetzen. Das soll auch in diesem Jahr so sein“, erläutert Zimmer einen weiteren Schwerpunkt des Forums.
Ein drittes Themenfeld ist auch in diesem Jahr die Topologieoptimierung. Sie gilt als wesentliche Methode, um Konstruktionskonzepte für die additive Fertigung zu generieren. In mehreren Vorträgen werden Vorgehensweisen bei der Bauteilauslegung dargestellt. Diese eröffnen neue Möglichkeiten, um Produkte leichter zu machen, neue Funktionen zu integrieren sowie medienführende Systeme zu optimieren.
Neues Forum Medizin-, Zahn- und Orthopädietechnik
Die Anwendertagung, das Additive Manufacturing Forum Sciences und das Forum Konstruktion sind Teil der internationalen Messe und Konferenz für additive Technologien Rapid.Tech + FabCon 3.D, die vom 5. bis 7. Juni 2018 in der Messe Erfurt stattfindet. Die Veranstaltung feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum. Sie findet seit 2004 in Erfurt statt und ist damit einer der internationalen Vorreiter für die 3D-Technologien. Neu auf der Agenda steht am 6. und 7. Juni das Forum Medizin-, Zahn- und Orthopädietechnik. Ebenfalls erstmals im Programm ist das Forum Recht am 5. Juni. An diesem Tag finden außerdem die Foren Additive Lohnfertigung, Konstruktion, Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau sowie Automobilindustrie statt. Am 6. Juni laden die Foren 3D gedruckte Elektronik & Funktionalität sowie 3D Metal Printing und am 7. Juni das Forum Luftfahrt ein und runden das hochkarätige Kongressprogramm der drei Messetage ab.
Die 3D-Druck-Community trifft sich erneut an allen drei Messetagen zur 3D Printing Conference. Neben Trendthemen und technischen Innovationen präsentieren die Referenten auch Einblicke hinter die Kulissen ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie von ausgerichteten Wettbewerben. Die Themenauswahl erstreckt sich von der Start-Up Finanzierung über Digital Fabrication bis hin zu Bildungsthemen.
Start-Up Award verspricht erneut viel Spannung
Dann geht auch der Start-Up Award auf die Zielgerade. Er richtet sich an junge Unternehmen aus den Bereichen 3D-Druck und Digital Fabrication. Unter allen Einsendern, die sich bis 19. März beworben haben wählt eine Experten-Jury acht Finalisten aus, welche auf der Rapid.Tech + FabCon 3.D 2018 einen kostenfreien Stand auf der Start-Up Area erhalten. Während eines spannenden Pitches präsentieren die Finalisten ihre neuen Ideen und Konzepte, anschließend kürt die Jury das „Start-Up of the year“. Zu gewinnen gibt es ein Preisgeld in Höhe von 12.000 Euro, zwei kostenfreie Messestände für die Rapid.Tech + FabCon 3.D im kommenden Jahr, ein Unternehmenscoaching durch Jurymitglieder und eine Jahreslizenz Cur3d der Firma Ruhrsource.
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Additive Manufacturing führt zu Paradigmenwechsel
Weitere Artikel über die additive Fertigung finden Sie in unserem Themenkanal Fertigung.
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