Compamed 2013 Industrie und Forschung präsentieren Projekte und Produkte
Medizintechnik ist heute Hightech. Innovationen lassen sich deshalb immer häufiger nur interdisziplinär verwirklichen. Die Anforderungen an F&E sind enorm. Die 681 Aussteller der diesjährigen Compamed haben den fast 17.000 Besuchern gezeigt, was jetzt schon möglich ist.
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Die Compamed versteht sich nicht nur als Markt-, sondern auch als Informationsplattform. In den Hallen 8a und 8b sind folglich neben den Messeständen der Aussteller auch zwei Fachforen zu finden: Das Compamed High-Tech Forum by Ivam sowie das Compamed Suppliers Forum by Devicemed. Begleitet von dem dreitägigen Vortragsprogramm beider Veranstaltungen, haben die Aussteller auf dem Düsseldorfer Messegelände eine Fülle an Technologien und Dienstleistungen für den Einsatz in der „Medtech“-Industrie vorgestellt. Gezeigt wurden neue Materialien, Komponenten, Vorprodukte, Verpackungen und Services ebenso wie komplexe Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie.
Ein Biofeedback-Programm hilft gegen Stress
Ein Beispiel für den Trend der interdisziplinären Herangehensweise ist der Forschungsverbund Ohr-Biofeedback. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Instituten, Universitäten und KMUs mit dem Ziel, die Behandlung von Schmerzpatienten zu verbessern. „Grundlage dafür ist ein Sensor, der so klein ist, dass er ins Ohr passt, und Vitalfunktionen im äußeren Gehörgang misst“, erklärt Dr. Olaf Brodersen, Direktor des Geschäftsbereichs MOEMS des Forschungsinstituts für Mikrosensorik und Photovoltaik CiS. Das miniaturisierte Gerät misst über die so genannte Pulsoximetrie die Vitalparameter wie Herz- und Atemrate. Das Verfahren dient zur nicht invasiven Ermittlung der arteriellen Sauerstoffsättigung über die Messung der Lichtabsorption bzw. der Lichtremission bei Durchleuchtung der Haut. Mit ihm lässt sich feststellen, inwieweit Körper und Seele angespannt sind. Steht der Patient unter Stress, wird ein individuelles Biofeedback-Programm gestartet, bis man sich wieder wohl in seiner Haut fühlt. Der gesamte Ablauf wird über eine App auf dem Smartphone gesteuert. Diese App hat zusätzlich den Charme, dass auf Wunsch der Arzt hinzugezogen werden kann. Binder Elektronik hat die Aufgabe übernommen, die Elektronik für Ansteuerung und Auswertung der Sensoren zu miniaturisieren und zu fertigen. Das Leiterplatten-Layout wurde mittels 3D-Design in die Form des gewünschten Hinterohrgehäuses gebracht und im 3D-Druck hergestellt, da kein passendes Gehäuse am Markt verfügbar war. Die „Beruhigungspille“ im Ohr soll den Bedarf an Schmerzmitteln senken.
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