Werkzeugbeschichtung Fräswerkzeuge für die Titanzerspanung
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Eine verbesserte Titanbearbeitung dank neuer Werkzeugbeschichtung und Schneidengeometrie: Hufschmied Zerspanungssysteme hat neue Werkzeuge vorgestellt. Sie kommen z. B. bei der Titan-Grade-4- und Titan-Grade-5-Bearbeitung in Dentallabors zum Einsatz.

Die wesentlichen Herausforderungen bei der Titanverarbeitung sind Kaltverschweißung und Adhäsion: Späne haften am Werkzeug an. In der Nasszerspanung kommt es zudem zu chemischen Reaktionen der Zusatzelemente in der Titanlegierung mit dem Hartmetall des Werkzeugs. Aus diesen Gründen ist eine Beschichtung des Werkzeugs nötig. Bislang wurde das Problem mit PVD-Beschichtungen (physical vapour deposition) gelöst. Auf der Suche nach einer Beschichtungstechnik, die das Werkzeug noch warmhärter und glatter macht, beschreitet Hufschmied nun neue Wege und nutzt dafür Hipims, das Hochleistungsimpulsmagnetronsputtern. Die mit diesem Verfahren aufgebrachte Beschichtung SLX3 aus Titan-Aluminium-Siliziumnitrid ist laut Unternehmensangaben extrem dicht und hart. Beeindruckend ist auch ihre Hitzebeständigkeit beziehungsweise der Schutz, den sie für den Vollhartmetallkörper des Werkzeugs bietet: Mehr als 1.000 Grad Celsius sind nun kein Problem mehr. Die SLX3-beschichteten Werkzeuge der Reihe Ti-Kong weisen 30 bis 35 Prozent längere Standzeiten im Vergleich zu bisherigen Highend-Titanbearbeitungswerkzeugen auf.
Geschickt schneiden
Für die Ti-Kong-Werkzeuge wurde ein Ultrafeinstkornhartmetall entwickelt. Auch die Geometrie der Fräswerkzeuge ist auf den Werkstoff Titan zugeschnitten. Ungleich geteilte Schneiden sorgen für Laufruhe bei hohen Zustellungen. Die Schneidkanten mit ihrer Mikrostrukturierung und die Stirngeometrie seien besonders stabil. Letztere unterstützt das helikale Eintauchen. Der Eckenradius der Torusfräser wurde für lange Standzeiten optimiert, und die polierten Spanräume sollen die Spanabfuhr verbessern.
Ein Fokus: Dentaltechnik
Ein Anwendungsbereich, in dem Hufschmied ein besonderes Verbesserungspotenzial sieht, sind Dentallabors. Der Maschinenmarkt dort ist geprägt von Systemanbietern. Anwender in Dentallabors brauchen eine Bearbeitung auf Knopfdruck mit möglichst wenig Aufwand durch Einstellungen und Wartung. Systemanbieter liefern dazu meist auch gleich die Werkzeuge mit. Zur einfacheren Handhabung sind dies häufig vielseitig verwendbare Universalwerkzeuge. Da es diesen Anwendern besonders um langfristige Prozesssicherheit geht, sollen die neuen Titanbearbeitungswerkzeuge von Hufschmied hier deutliche Verbesserungen bringen. Wichtiges Ziel des Unternehmens: Die Ergebnisse in Genauigkeit und Oberflächengüte sollen über die gesamte Werkzeuglebensdauer gleich bleiben – selbst bei Materialqualitätsschwankungen von Rohlingen.
Um den Gegebenheiten in der Dentalbranche gerecht zu werden, berücksichtigt Hufschmied im Produktportfolio seiner SLX3-beschichteten Werkzeuge die in der Branche gängigen Systeme. Derzeit werden Werkzeuge speziell für die Frässystemen von Amann Girrbach, Dental Concept Systems, Imes-icore Coritec, Roland, VHF, Wieland Dental, Yena Dental und ZFX angeboten. Andere Hersteller beziehungsweise deren Kunden erhalten Beratung zu den für sie geeigneten Werkzeugen.
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