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Medizinrobotik Medizinroboter – die verlängerten Arme von Ärzten und Pflegepersonal?

Autor Kathrin Schäfer

Robotersysteme agieren immer häufiger als verlängerte Arme von Ärzten und Pflegepersonal. Ob im Operationssaal, auf Station oder gar als Exoskelett auf dem Fußballplatz – für die Medizin von morgen ist Robotik unentbehrlich.

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Roboter in der Medizin sind nicht neu – werden aber immer besser.
Roboter in der Medizin sind nicht neu – werden aber immer besser.
(Bild: ©magdal3na / ©Sergey - stock.adobe.com_[M]-Kuebert)

Mit Anfang zwanzig ist die eigene Gesundheit in der Regel kein großes Thema. Das hat mehrere Gründe: Zum einen geht man in diesem Alter generell etwas sorgloser mit sich und dem Leben um – was soll schon passieren? Zum anderen hat man, sofern es keine Vorbelastung gibt, außer Sportverletzungen und Blinddarm-OPs meist nicht viel zu befürchten.

In späteren Jahren sieht das anders aus. Der vielbeschworene demografische Wandel besagt, dass Menschen in den Industrieländern immer älter werden. Das zieht neben Herz- und Kreislauferkrankungen auch Krebserkrankungen sowie verschlissene Hüft- und Kniegelenke und ähnliches nach sich. Auf allein 400.000 beläuft sich laut Bundesverband Medizintechnik die Zahl der Menschen, die 2016 in Deutschland mit einem künstlichen Hüft- oder Kniegelenk versorgt wurden.

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Im Klartext heißt das: Früher oder später steht für die meisten ein Operationstermin an. Und spätestens dann stellt sich die Frage: Möchte ich in einem Gesundheitssystem, das chronisch unterfinanziert ist, tatsächlich von einem überarbeiteten, unerfahrenen Arzt operiert werden, der womöglich schon 24 Stunden auf den Beinen ist? Oder wäre nicht ein Medizinroboter, also eine Maschine, die einem durchdachten Algorithmus folgt und regelmäßig gewartet wird, eine bessere, sicherere Alternative?

Roboter in der Medizin sind nicht neu – werden aber immer besser

Im Jahr 2017 ist Robotik in deutschen Krankenhäusern nicht neu – in der Urologie beispielsweise operieren Chirurgen schon seit mehreren Jahren mit Robotern. In der Stadtklinik Bad Tölz wurde vor Kurzem erst das 100. Da-Vinci-Chirurgie-System Deutschlands installiert. Doch Roboter agieren immer häufiger als „verlängerte Arme“ von Ärzten und Pflegepersonal, werden immer besser und vielseitiger. Ihre Akzeptanz unter Klinikmanagern, das heißt denjenigen, die sie anschaffen, Ärzten, die sie benutzen, und Patienten, die sich ihnen anvertrauen müssen, steigt.

So prognostizieren zwei von drei Klinik-Managern, Maschinen würden zukünftig sogar besser operieren als Menschen. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft“ von der Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting.

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