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Lasys Fokus auf Lasertechnologien bringt seit Jahren über 30 Prozent Umsatzwachstum
Anders als bei der klassischen Zerspanung sind bei der Laserbearbeitung noch echte Technologiesprünge möglich. Die Fachmesse Lasys kommt da gerade recht, um sich über aktuelle Trends und Technologien zu informieren.
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- Fachpressekonferenz im Reichle-Technologiezentrum
- Experten geben Ausblick auf die 6. internationale Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung
- Reproduzierbare Feinstrukturen funktionaler Oberflächen
Bei der Landesmesse Stuttgart ist es durchaus üblich, im Vorfeld von technischen Fachmessen zur Pressekonferenz einzuladen. Diese findet meist bei einem Aussteller oder dem Kunden eines Ausstellers statt. So auch vor der 6. Lasys als internationaler Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung. Hier führte die Reise der geladenen Journalisten nach Bissingen an der Teck, mitten hinein ins vielbeschworene Ländle der Macher und Schaffer – genauer gesagt ins Reichle Technologiezentrum. Hier steht zwar eigentlich Automotive drauf, ist aber durchaus auch Medizintechnik drin. Die Fahrt zur Schwäbischen Alb hat sich also für den Autor gelohnt. Neben viel anderem gab es dort unter anderem Europas größte Fünf-Achs-Anlage für die Laser-Texturierung zu sehen.
Lasys erwartet mehr Aussteller und mehr Besucher
„Zur Lasys rechnen wir in diesem Jahr mit mehr Ausstellern, mehr Besuchern und damit mit einer Festigung der Messe als unverzichtbarem Branchentreffpunkt für Hersteller, Anwender und Entscheider in der industriellen Fertigung.“ Das erklärte zunächst Florian Niethammer, Teamleiter Industrie & Technologie bei der Messe Stuttgart, während der besagten Fachpressekonferenz im Reichle-Technologiezentrum. Gemeinsam mit Experten aus der Industrie und von Verbänden gab er hier Ausblicke auf die in Stuttgart stattfindende Fachmesse. Vom 5. bis 7. Juni 2018 sollen rund 200 Aussteller, von denen ein Drittel aus dem Ausland anreist, die komplette Messehalle 4 belegen.
„Mit einem klaren Fokus auf Laser-Fertigungssysteme, ergänzt durch laserspezifische Maschinensubsysteme, Strahlquellen, Verfahren und Dienstleistungen, wird die Lasys einmal mehr ihre Rolle als führende internationale Fachmesse rund um den Einsatz von Lasern in der industriellen Fertigung unter Beweis stellen“, verspricht Niethammer. Branchen- und materialübergreifend sei die Lasys die ideale Plattform für spezielle Anwendungsfelder, neue Einsatzgebiete sowie Branchentrends und Innovationen. „Mit intelligenten Systemlösungen, etablierten und neuen Fertigungsverfahren sowie Anwendungsfeldern zeichnen sich die Aussteller durch eine hohe Praxisorientierung aus. Und das ist genau das, was Entscheider in der Industrie suchen“, so Niethammer weiter. Insofern ist der Messemacher zuversichtlich, die Zahl von zuletzt 6.000 Besuchern in diesem Jahr deutlich steigern zu können.
Demonstration realer Wirtschaftspraxis
An Nachfrage nach Lasertechnologien mangelt es jedenfalls nicht. „Die Laseranlagen-Produktion am Standort Deutschland hat im vergangenen Jahr wertmäßig fast 5 Prozent auf 918 Mio. Euro zugelegt. Der von Laseranlagen-Herstellern gebuchte Auftragseingang 2017 zeigt sogar ein überproportionales Wachstum von reichlich 8 Prozent auf stramme 1,29 Mrd. Euro“, erklärt dazu Gerhard Hein, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Laser und Leiter des Bereichs Wirtschaft und Statistik des Fachverbandes Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme im VDMA (vgl. Kasten). Er ist einer der Gründerväter der Lasys vor zehn Jahren und sieht die „Demonstration realer Wirtschaftspraxis“ noch immer als eine der Stärken dieser Messe.
Laserbearbeitung von Medizintechnik
Mit diesem Anspruch tritt auch GF Machining Solutions als Anbieter der Texturier-Anlagen, die bei Reichle eingesetzt werden, erstmals als Lasys-Aussteller an. Dazu Christian Jung, Geschäftsführer der deutschen GF Machining Solutions GmbH: „Wir werden auf der Lasys den Agie-Charmilles-Laser P 400 und eine Microlution ML5 präsentieren. Der Laser P 400 ist eine 3- oder 5-Achs-Lösung zur Gestaltung von ästhetischen und funktionalen Oberflächen. Selbst komplexe 3D-Geometrien und Präzisionsteile lassen sich mit dieser Technologie strukturieren, gravieren, mikrostrukturieren, markieren und kennzeichnen.“
Die Laser-Texturierung sei auch ein Verfahren für Medizintechnikhersteller, ergänzt derweil Bernd Martiné, zuständig für den Laser-Vertrieb bei GF Machining Solutions in Schorndorf. „Damit lassen sich zum Beispiel funktionale Oberflächen von Wirbelsäulen-Implantaten erzeugen, die ein genau definiertes Einwachsverhalten ermöglichen.“ Das sei mit vermeintlich konkurrierenden Verfahren definitiv nicht möglich. Neben der Erzeugung undefinierter Oberflächen spreche vor allem die große Kontaminationsgefahr gegen das einfache Sandstrahlen. Mehr dazu erklärt Martiné im Rahmen eines Vortrags auf der Lasys.
Ferner zeigt GF Machining Solutions auf der Lasys auch Femto-Laser-Bohr-Schneideanlagen für die Ultrakurzpuls-Laserbearbeitung. Deren Vorteil: Es gibt keine Heat Affected Zones (HAZ) und damit keinen Wärmeeintrag – bei Präzisionsbauteilen ist das von entscheidender Bedeutung.
Gute Perspektiven für Medizintechnik-Hersteller
Einer, der sich mit Präzision auskennt wie kaum ein anderer, ist Marco Reichle, der Gastgeber der Lasys-Pressekonferenz. „Die perfekte Oberfläche entscheidet heute über Erfolg oder Misserfolg von Produkten.“ Als Dienstleister hat sich das Unternehmen von 17 Mitarbeitern 2011 auf heute 75 weiterentwickelt und freut sich dabei seit Jahren über 30 Prozent und mehr Umsatzwachstum. Das sei nur durch die konsequente Fokussierung auf Lasertechnologien möglich gewesen. „Anders als bei der klassischen Zerspanung sind hier noch echte Technologiesprünge möglich“, wirbt der Junior-Chef des Reichle Technologiezentrums indirekt für einen Besuche der Lasys.
Genarbte Kunststoffoberflächen, wie man sie als Design-Elemente aus der Automobilindustrie kennt, hält Reichle indes aufgrund ihrer Größe aktuell nicht vollflächig für wirtschaftlich bei medizinischen Investitionsgütern wie Computertomographiegeräten. Jedoch sieht er durchaus Potenzial, dass andere Designelemente wie Griffe etc. künftig lasertexturiert werden. „Reproduzierbare Feinstrukturen funktionaler Oberflächen können in haptischen Anwendungen für einen sicheren Griff sorgen. Der Einsatz von optischen Laser-Beschriftungen ohne Tiefe bietet dagegen keine Angriffspunkte für Schmutz, Bakterien oder ähnliches.“ Damit liefert Reichle zwei gute Argumente für den Einsatz von Lasertechnologien in der Medizintechnik: Sicherheit und Sauberkeit.
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