Interview Den Herausforderungen weiter mit Flexibilität begegnen
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Auch das Jahr 2023 ist für die Hersteller von Medizintechnik ein Jahr voller wirtschaftlicher und regulatorischer Herausforderungen, in Deutschland, Europa und der Welt. Das erfordert weiter ein hohes Maß an Flexibilität auf Seiten der Hersteller, erklärt Hans-Peter Bursig* vom ZVEI im Interview mit Devicemed.

Herr Bursig, was erwartet die Medizintechnik-Hersteller 2023?
Das Jahr 2023 kann vor allem aus wirtschaftlicher Sicht ein schwieriges Jahr werden. Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist ernst und kann die Nachfrage nach Medizintechnik belasten. Bei einer Exportquote von über 60 Prozent müssen die Hersteller zusätzlich die Entwicklung der Weltwirtschaft im Auge haben. Eine deutliche Abschwächung der Weltwirtschaft wird weltweit auch die Finanzierung der Gesundheitssysteme und damit die Nachfrage nach Medizinprodukten belasten.
Was werden Hürden sein, was Chancen für die Branche?
Im wichtigen Absatzmarkt EU wird die Anwendung der Medical Device Regulation (MDR) die Hersteller auch im Jahr 2023 weiter vor Herausforderungen stellen. Auch die Engpässe bei Lieferketten und beim internationalen Warentransport haben sich noch nicht überall komplett aufgelöst. Andererseits wächst durch die demografische Entwicklung weltweit die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. Damit steigt auch das Interesse an innovativen Lösungen für mehr Effizienz bei der medizinischen Versorgung. Dass weltweit wieder über Messen Kontakte geknüpft werden können, bietet den Medizintechnik-Herstellern Chancen.
Zum immer noch aktuellen Thema MDR: Wie bewerten Sie den aktuellen Vorschlag der EU-Kommission zur Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung?
Der Vorschlag der Europäischen Kommission verschafft den benannten Stellen und den Herstellern mehr Zeit für die Umstellung auf die MDR. Damit kann hoffentlich verhindert werden, dass lange bewährte Medizinprodukte vom Markt genommen werden müssen. Dafür müssen die Kommission und die Mitgliedstaaten aber dringend weitere Durchführungshilfen verabschieden, damit die neuen Möglichkeiten in der gesamten EU schnell und einheitlich genutzt werden können. Der Vorschlag ist allerdings keine Lösung für das Problem, dass neue Produkte viel länger als bisher auf eine CE-Kennzeichnung warten müssen.
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* Hans-Peter Bursig ist Geschäftsführer des Fachverbands „Elektromedizinische Technik“ im ZVEI – Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.
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