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Multivac Sepp Haggenmüller Wie eine zweite Haut

Autor / Redakteur: / Kathrin Schäfer

Skinverpackungen – in der Lebensmittelbranche haben sie sich längst bewährt. Nun kommt diese Verpackungstechnik immer häufiger auch in der Medizingüterindustrie zum Einsatz – insbesondere, wenn es um das Verpacken von vielen unterschiedlichen Produktvarianten oder mehreren Produktkomponenten in oftmals unterschiedlichen Losgrößen geht.

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Der T 300 für kleine bis mittlere Chargen ist der kleinste vollautomatische Traysealer von Multivac und für die Herstellung von Verpackungen mit MAP- und EMAP-Packungen sowie Vakuum-Skinverpackungen geeignet.
Der T 300 für kleine bis mittlere Chargen ist der kleinste vollautomatische Traysealer von Multivac und für die Herstellung von Verpackungen mit MAP- und EMAP-Packungen sowie Vakuum-Skinverpackungen geeignet.
(Bilder: Multivac)

Die Verpackung muss sicherstellen, dass die empfindlichen und sensiblen Komponenten nicht verrutschen und die Packung leicht zu handhaben ist. Während einer OP zum Beispiel ist es zwingend erforderlich, dass sich die Packung leicht öffnen lässt, das sterile Produkt während und nach dem Öffnen sicher in der Verpackung liegt und von dort auch sicher entnommen werden kann. Für den Produktschutz und die sichere Fixierung des Packgutes müssen Verpackungen also idealerweise immer auf das jeweilige Produkt ausgelegt sein. In der Konsequenz bedeutet dies, dass für jedes einzelne Produkt eine eigene Packungsform zu entwickeln ist. Hier schlagen jedoch die Kosten für die unterschiedlichen Werkzeuge zu Buche. Darüber hinaus reduzieren die Rüstzeiten die Maschinenverfügbarkeit. Und nicht zuletzt erhöhen sich, bedingt durch die Herstellung individueller Verpackungen, unter Umständen auch die Lager- und Logistikkosten im Unternehmen.

Eine adäquate Lösung für all diese Anforderungen stellen Vakuum-Skinverpackungen dar. Sie können sowohl auf Traysealern als auch auf Tiefziehverpackungsmaschinen hergestellt werden: Das zu verpackende Produkt wird in einen Tray beziehungsweise in die vorgeformte Packungsmulde gelegt. Anschließend wird die Packung mit einer Skinfolie versiegelt, die sich wie eine zweite Haut über das Produkt legt und es somit in der Packungsmulde fixiert.

Skinverpackungen eignen sich für Produkte mit unterschiedlichen Formgebungen

Mit dieser Verpackungstechnik lassen sich vielfältige Produkte mit unterschiedlichsten Formgebungen sicher verpacken. Möglich sind beispielsweise Packungen mit abgerundeten Ecken oder mit individuell geformten Konturen sowie Verrippungen des Packungsbodens und andere Formgebungen, die zu einer höheren Stabilität der Packung beitragen. Für die Auswahl geeigneter Packungsformen gilt jedoch: je geringer die Vielzahl, desto geringer die Häufigkeit der hierfür notwendigen Formatwechsel. Dies reduziert die Rüstzeiten und erhöht die Maschinenverfügbarkeit und damit die Effizienz der Verpackungsmaschine – und wirkt sich natürlich ebenso positiv auf die Gesamtkosten und die Produktivität aus.

Bei Traysealern kommen vorgeformte Trays aus unterschiedlichen Materialien und mit unterschiedlicher Formgebung zum Einsatz. Sie sind die ideale Verpackungslösung, wenn kleine bis mittlere Losgrößen produziert oder hochsensible Produkte manuell in die Verpackungen eingelegt werden sollen.

Für die Herstellung solcher Skinverpackungen bietet Multivac neben manuell zu bedienenden Halbautomaten auch automatisierte Traysealer-Lösungen. Zum Skinverpacken verschiedenster Produkte mit hohem Produkt­überstand auf vollautomatischen Traysealern wurde zum Beispiel jüngst ein neues Werkzeugkonzept entwickelt. Alle für den Prozess notwendigen Schritte wie die Erwärmung der Skinfolie können somit im Werkzeug ablaufen. Der kontrollierte Prozess gewährleistet eine hohe Packungsqualität und eine hohe Ausbringung. Für den Formatwechsel müssen ausschließlich das Werkzeug sowie die Greifer gewechselt werden, wodurch sich die Stillstandzeiten der Maschine auf ein Minimum reduzieren lassen.

Transparenz erlaubt den Blick auf das Medizinprodukt

Beim Tiefziehverpacken erfolgt die Herstellung der Packungskavitäten aus Folie von der Rolle. Die Kavitäten werden tiefgezogen, dann manuell oder automatisch mit Produkten befüllt und im Siegelwerkzeug vollflächig versiegelt. Schneideeinrichtungen geben der Packung die gewünschte Kontur. Die integrierte Oberfolienkettenführung der Tiefziehverpackungsmaschinen hält die Folie während des Ver­skinnens quer zur Laufrichtung permanent unter Spannung und gewährleistet auf diese Weise eine stabile Führung der Oberfolie bis zur Siegelstation.

Das Maschinenportfolio von Multivac erfüllt unterschiedlichste Anforderungen hinsichtlich der Verpackungsgröße, des Ausstoßes und des Automatisierungsgrades und bietet sowohl für kleine bis mittlere als auch für große Chargen die passende Lösung.

Vakuum-Skinverpackungen entfalten jedoch nur dann ihr volles Potenzial, wenn das Ober- und Unterfolienmaterial bestmöglich auf die Verpackungsmaschine und auf das Packgut abgestimmt ist. Das Folienprogramm von Multivac umfasst daher Skinoberfolien in unterschiedlichen Dicken für verschiedene Produktformen und Produkthöhen. Das Unterfolienprogramm besteht aus APET-Verbunden und deckt ein breites Spektrum hinsichtlich seiner mechanischen sowie Barriere-Eigenschaften und unterschiedliche Peelsysteme ab. Die Transparenz der Skinfolien erlaubt dabei den Blick auf den Packungsinhalt, der dank Soft-Peel-Eigenschaften der Folien leicht und komfortabel der Packung entnommen werden kann.

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