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ZVEI exklusiv Strategie für ein digitales Gesundheitswesen
In einem gemeinsamen Positionspapier haben die acht Verbände der E-Health-Allianz ihre Forderung nach einem E-Health-Zielbild für Deutschland konkretisiert. Im Interview mit Devicemed erklärt Hans-Peter Bursig* vom ZVEI wie diese Forderungen aussehen und welche Rollen die Politik und die Industrie spielen sollen.
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Herr Bursig, wie sehen die konkreten Forderungen aus?
In den letzten Jahren hat das Tempo der Digitalisierung des Gesundheitssystems zugenommen. Grund dafür waren einige neue Gesetze, die uns die elektronische Patientenakte, das E-Rezept oder auch das Fast-Track-Verfahren für digitale Gesundheitsanwendungen gebracht haben. Aber auch die Covid-19-Pandemie wird oftmals als Katalysator für die Digitalisierung gehandelt.
Übergeordnet kritisieren wir in der E-Health-Allianz, dass den neuen gesetzlichen Regelungen weiterhin der Kontext sowie die konsequente Ausrichtung fehlen. Damit die digitale Transformation des Gesundheitssystems wirklich zielgerichtet stattfinden kann und die neuen Maßnahmen von allen Akteuren getragen werden, fordern wir deshalb bereits seit 2018, die Ausarbeitung eines E-Health-Zielbilds voranzutreiben.
Dafür sollten alle wesentlichen Akteure des Gesundheitssystems an der Diskussion über dieses Zielbild beteiligt werden. Deshalb fordern wir einen breiten Dialog mit dem Fokus auf Patientinnen, Patienten und Versicherte. Des Weiteren sind folgende Ziele wichtig: integrierte und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung sowie die Stärkung des Forschungs‐ und Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Im Positionspapier „Ein strategischer Kompass für ein digitales Gesundheitswesen“ konkretisieren fünf Handlungsfelder, wie ein solches E-Health-Zielbild aussehen kann.
Wo liegen die Aufgaben der Politik?
Es steht jetzt eine besonders wichtige politische Zeit bevor, denn die beschlossenen und teils auch bereits gestarteten Maßnahmen, wie z. B. der Ausbau der Telematikinfrastruktur, müssen erfolgreich umgesetzt und sinnvoll miteinander verknüpft werden. Hierfür braucht es einen einheitlichen und zukunftsfähigen Gesetzesrahmen für das deutsche Gesundheitssystem.
Damit kein Stillstand eintritt, plädiert die E-Health-Allianz für eine regelmäßige Prüfung des Digitalisierungsfortschritts im deutschen Gesundheitssystem – sektorenübergreifend. Ebenso dafür, dass die Förderung der Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft durch neue Finanzierungsinitiativen und ‐programme sichergestellt und die Potenziale digitaler Technologien erschlossen werden.
Außerdem braucht es seitens der Politik ein klares Bekenntnis zur transparenten und sicheren Nutzung von Gesundheitsdaten und den daraus resultierenden Möglichkeiten. Gleiches gilt für erleichterte Möglichkeiten zur Einwilligung der Versicherten in die Nutzung von Gesundheitsdaten für wissenschaftliche Forschungszwecke durch Unternehmen aus der industriellen Gesundheitswirtschaft.
Was kommt auf die Industrie zu?
Wichtig für die Industrie, wie auch für alle anderen Akteure, ist eine aktive Zusammenarbeit und ein Aufeinander-zu-gehen. Im „strategischen Kompass für ein digitales Gesundheitswesen“ fordern wir unter anderem, Initiativen zur Stärkung digitaler Kompetenzen bei allen Anwendergruppen des Gesundheitssystems zu etablieren sowie die Interoperabilität im Gesundheitssystem sicherzustellen.
Ausführliche Informationen zu dem Positionspapier gibt es hier.
Die Fragen stellte Julia Engelke, Redaktion Devicemed.
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* Hans-Peter Bursig ist Geschäftsführer des Fachverbands „Elektromedizinische Technik“ im ZVEI – Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.
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