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Grundlagenwissen E-Health – die Digitalisierung des Gesundheitswesens

Von Kathrin Schäfer

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Was genau ist eigentlich E-Health? Welche Rolle spielen hier Künstliche Intelligenz und Cybersecurity? Und welche Vor- und Nachteile bringt E-Health für das Gesundheitswesen sowie für Ärzte und Patienten?

Unter E-Health versteht man den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen.
Unter E-Health versteht man den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen.
(Bild: ©momius - stock.adobe.com)

Was ist E-Health? Im Allgemeinen wird unter E-Health der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen verstanden. Gemäß der Definition des Bundesministeriums für Gesundheit werden unter dem Begriff E-Health alle Anwendungen zusammengefasst, „die für die Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten die Möglichkeiten nutzen, die moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bieten“. Somit fällt auch die moderne Medizintechnik unter diesen Begriff. Zusammenfassend beschreibt der Begriff E-Health die Übertragung von Gesundheitsdaten und -informationen, die Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen auf elektronischem Wege sowie die Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen bei der Kommunikation und Dokumentation.

In welcher Beziehung steht Telemedizin zu E-Health?

Die Telemedizin beschreibt einen untergeordneten Teilbereich von E-Health, der sich vorwiegend auf die Interaktion zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen fokussiert. Unter dem Begriff Telemedizin wird eine konkrete medizinische Dienstleistung mittels moderner Medizintechnik verstanden, bei deren Durchführung IKT zur Überbrückung der räumlichen Distanz zum Einsatz kommen. Dazu zählen auch Anwendungen der individualisierten Medizintechnik.

Die Telemedizin kann hinsichtlich der am Prozess beteiligten Personen in zwei Varianten unterschieden werden: Doktor zu Doktor (Doc2Doc) und Doktor zu Patient (Doc2Patient). Die erste Variante beschreibt die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Leistungserbringern, wie z. B. die Telekonsultation als Austausch zwischen zwei oder mehreren Ärzten. Die Doc2Patient-Variante beschreibt Anwendungen, in der eine Kommunikation zwischen einem Arzt und einem Patienten stattfindet wie das Telemonitoring, bei dem mobile Sensoren („M-Health“) aus der Medizintechnik ausgewählte Vitalparameter überwachen.

Welche Vor- und Nachteile birgt E-Health?

Videotipp: Dr. Stefan Waller, Internist und Kardiologe, erläutert seine Sicht auf das Thema E-Health und erklärt, wie Patienten von E-Health-Anwendungen profitieren.

Die Anwendungsbereiche von E-Health in Kombination mit moderner Medizintechnik sind breit gefächert. Durch den Einsatz von E-Health kann ein wesentlicher Beitrag zur Sicherstellung einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung gewährleistet werden. Beispielsweise ist es mit Hilfe von E-Health möglich, Experten mittels IKT zu vernetzen, wodurch die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen mit niedriger (Fach-) Arztdichte sichergestellt werden kann.

Dieser Aspekt ist von wesentlichem Interesse, da einige Regionen in Deutschland aufgrund der Altersstruktur der Ärzte in den nächsten Jahren von einem Ärztemangel betroffen sein werden. Durch die Möglichkeit der Konsultation von Experten via IKT kann darüber hinaus die Qualität der medizinischen Versorgung gesteigert werden, da Expertenwissen somit auch (Land-) Ärzten zur Verfügung gestellt wird. E-Health Anwendungen bieten im Wesentlichen folgende Vorteile:

  • 1. Steigerung der Versorgungsqualität
  • 2. Prozessoptimierung
  • 3. Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
  • 4. Steigerung des Selbstbewusstseins und der Eigenverantwortung der Bürger und Patienten

Doch E-Health birgt auch Nachteile. Trotz Einführung des E-Health-Gesetzes sind aktuell nicht alle rechtlichen Fragen zu beantworten, was zu Unsicherheit bei den Leistungserbringern und der Medizintechnik-Industrie führen kann. Nach wie vor gibt es rechtliche Grauzonen, die einer abschließenden Regelung bedürfen. Eine weitere wesentliche Barriere, die einen umfassenden Einsatz von E-Health behindert, sind die mangelnden oder die fehlenden (finanziellen) Anreize für die Leistungserbringer. Dies wurde jedoch mit Einführung des E-Health-Gesetzes verbessert. Darüber hinaus kann es bei der Bevölkerung zu Ängsten oder Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der Datensicherheit kommen.

Welche Formen von E-Health gibt es?

Die Formen von E-Health sind breit gefächert und unterscheiden sich je nach Einsatzgebiet voneinander. Grundsätzlich werden allen Akteuren im Gesundheitswesen (Leistungserbringer, Kostenträger, Industrie wie der Medizintechnik sowie Bürger) durch den Einsatz von E-Health neue Möglichkeiten eröffnet. Dabei sind die Potentiale von E-Health so zahlreich und umfangreich wie die verschiedenen Anwendungen selbst. Häufig können die Formen nicht eindeutig voneinander abgegrenzt werden, da die Übergänge fließend sind. Nach Ansicht von Trill („Praxisbuch E-Health: Von der Idee zur Umsetzung“) lässt sich E-Health in vier Formen unterteilen:

  • 1. Inhalt
  • 2. Geschäft
  • 3. Vernetzung
  • 4. Anwendung

Inhalt: Die Informationsbeschaffung im Gesundheitswesen wurde durch das Internet für Patienten wesentlich erleichtert. Dabei steht die Selbstbestimmung der Patienten im Fokus, denn E-Health möchte auch die Bürger und Patienten befähigen, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ein Beispiel für eine klassische Anwendung aus dem Bereich der Information sind Informationsportale im Internet, in denen sich Patienten und Bürger über Gesundheitsthemen informieren und austauschen können.

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Geschäft: Die Säule Geschäft beinhaltet Einkaufsplattformen und weitere Geschäftsmodelle, wie z. B. Online-Apotheken oder Unternehmen der Medizintechnik.

Vernetzung: Die dritte Säule verbindet sektorenübergreifend alle Akteure im Gesundheitswesen über das Internet und beschreibt zudem die wichtigste Eigenschaft von E-Health, die Kommunikation und Interaktion mit einem oder mehreren Beteiligten sowie den Austausch von Informationen. Darüber hinaus beschreibt diese Säule die Vernetzung von IT-Systemen mit der Medizintechnik.

Anwendung: Die vierte Säule teilt sich in zwei Bereiche: Angebot von Gütern und Dienstleistungen durch Unternehmen, wie z. B. aus der Medizintechnik sowie der Medizin oder der Telemedizin.

Was sind typische Anwendungsbereiche von E-Health?

Gesundheits-Apps stellen sie eine einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, viele Menschen beim gesundheitsbezogenen Handeln zu unterstützen. Darüber hinaus können Gesundheits-Apps eine motivierende Wirkung haben, um beispielsweise die persönliche körperliche Aktivität zu steigern.
Gesundheits-Apps stellen sie eine einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, viele Menschen beim gesundheitsbezogenen Handeln zu unterstützen. Darüber hinaus können Gesundheits-Apps eine motivierende Wirkung haben, um beispielsweise die persönliche körperliche Aktivität zu steigern.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Da wären zum ersten die Gesundheits-Apps. Was sind Gesundheits-Apps, wie funktionieren sie und wo liegen ihre Vor- und Nachteile? Die Vergangenheit zeigte, dass vermehrt auch Medizintechnik-Unternehmen Gesundheits-Apps anbieten. Gesundheits-Apps ermöglichen den Nutzern, persönliche und gesundheitsbezogene Informationen zu speichern und den Behandlungsprozess zu unterstützen, wie z. B. in Form eines Medikationsmanagements mit Erinnerungsfunktion an die Medikamenteneinnahme oder durch die Berechnung des individuellen täglichen Kalorienbedarfes.

Die Vorteile von Gesundheits-Apps sind zahlreich. Zum einen bieten sie ein enormes Potential durch die technischen Möglichkeiten von modernen Smartphones. Zum anderen stellen sie eine einfache und kostengünstige Möglichkeit dar, viele Menschen beim gesundheitsbezogenen Handeln zu unterstützen. Darüber hinaus können Gesundheits-Apps eine motivierende Wirkung haben, um beispielsweise die persönliche körperliche Aktivität zu steigern.

Doch es existieren auch Nachteile. In der Regel fehlt es bei der Konzeption von Gesundheits-Apps an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bislang sind kaum fundierte wissenschaftliche Ergebnisse vorhanden, aus denen eine positive Wirkung der Nutzung hervorgeht. Außerdem werden bei Gesundheits-Apps häufig die geltenden datenschutzrechtlichen Anforderungen nicht eingehalten. Darüber hinaus mangelt es bei einer Vielzahl von Gesundheits-Apps an der Transparenz in Bezug auf die Datennutzung und -Einwilligung.

Die digitale Patientenakte für eine vernetzte Gesundheitsversorgung

Eine weitere klassische E-Health Anwendung ist die digitale Patientenakte (ePA). Sie soll perspektivisch als zentrales Element in der vernetzten Gesundheitsversorgung und der Telematikinfrastruktur zum Einsatz kommen. Für eine fall- und einrichtungsübergreifende Dokumentation können u. a. Notfalldaten, Befunde sowie der elektronische Medikationsplan des Patienten abgespeichert werden.

Ein Beispiel einer ePA ist „Vivy“, in der die Nutzer in einer Gesundheits-App persönliche Gesundheitsdaten verwalten können. In der App ist es u. a. möglich, Röntgenbilder, Laborwerte oder Vorerkrankungen digital zu erfassen. Dies kann dabei helfen, unnötige Mehrfachbehandlungen zu vermeiden.

Wo steht die Digitale Patientenakte in Deutschland heute?

Die ePA ist für Versicherte freiwillig. Im Rahmen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) bieten die Krankenversicherungen ihren Versicherten seit Januar 2021 eine ePA an. Darüber können sich Ärzte einen schnellen Überblick verschaffen. Welche Dokumente wer zur Einsicht bekommt, entscheidet der Patient. Nach Angaben der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik), werde derzeit eine Opt-Out-Variante geprüft, d. h. die ePA werde dann für jeden Versicherten automatisch eingerichtet. Wer das nicht möchte, müsste aktiv widersprechen. Seit 2022 können neben gesetzlich Versicherten auch privat Versicherte die ePA nutzen. Sie können auf ihren Impfpass, das Zahnbonusheft, den Mutterpass und das Kinderuntersuchungsheft digital zugreifen.

Wie sind aktuell die gesetzlichen Rahmenbedingungen für E-Health?

Für die Anwendung von E-Health sind zwingend rechtliche Rahmenbedingen notwendig. In diesem Zusammenhang liefern vor allem das Gesetz für die sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen (E-Health-Gesetz) und das Digitale Versorgung Gesetz (DVG) die Grundlage.

  • 1. Das E-Health-Gesetz: Das E-Health-Gesetz wurde im Jahr 2015 eingeführt und enthält konkrete Vorgaben zur Einführung von digitalen Anwendungen im Gesundheitswesen. Aus dem Gesetz gehen u. a. Anreize zur Einführung und Förderung von E-Health Anwendungen wie der elektronische Arztbrief hervor. Das übergeordnete Ziel des Gesetzes ist es, durch die Vernetzung sämtlicher Akteure des Gesundheitswesens die Wirtschaftlichkeit und die Qualität der Versorgung zu erhöhen.
  • 2. Das Digitale Versorgung Gesetz (DVG): Mit der Einführung des „Digitale Versorgung Gesetzes“ (DVG) sollen gesetzlich Versicherte ab dem Jahr 2021 Anspruch auf "digitale Gesundheitsanwendungen" erhalten. Aus dem Gesetzesentwurf geht hervor, dass Ärzte im geeigneten Fall Gesundheits-Apps verschreiben dürfen. Derzeit wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überprüft, ob Gesundheits-Apps ausreichendes Potential für die Regelversorgung in der GKV haben. Hierbei geht es vor allem um Aspekte des Datenschutzes, der Transparenz sowie der Nutzerfreundlichkeit.

Wie sind die technischen Voraussetzungen für E-Health?

Spannende Podiumsdiskussion: „E-Health: Wieviel Technologie verträgt das Gesundheitswesen?“

Die technische Voraussetzung für E-Health ist die Telematikinfrastruktur (TI), die perspektivisch sämtliche Akteure des Gesundheitswesen wie Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser etc. miteinander vernetzen soll. In der Zukunft soll ausschließlich die TI für den digitalen Austausch von Dokumenten wie dem elektronischen Arztbrief und der Kommunikation zwischen Leistungserbringern zum Einsatz kommen. Konkrete Vorgaben zur TI sind im E-Health-Gesetz enthalten. Zur Anbindung der einzelnen Arztpraxen an die TI werden spezielle Komponenten benötigt, die von der Gematik zugelassen sein müssen.

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz beim Thema E-Health?

Die Digitalisierung der Medizintechnik sowie der Einsatz von KI ermöglichen eine strukturierte Nutzung und Auswertung von großen Datenmengen im Gesundheitswesen.
Die Digitalisierung der Medizintechnik sowie der Einsatz von KI ermöglichen eine strukturierte Nutzung und Auswertung von großen Datenmengen im Gesundheitswesen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Künstliche Intelligenz (KI) bietet im Gesundheitswesen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die zunehmend von größerer Bedeutung werden. Durch die Verwendung von KI werden beispielsweise digitale Symptomchecks möglich, in denen Patienten Symptome eingeben, die anschließend eine Software auf mögliche medizinische Erkrankungen überprüft. Darüber hinaus bietet innovative IT-gestützte Medizintechnik Möglichkeiten, Tumore aus digitalen Bilddaten aus CT- oder MRT-Systemen automatisch zu erkennen.

Künstliche Intelligenz wird Ärzte nicht ersetzen können und zielt auch nicht darauf ab. Vielmehr soll KI als Ergänzung für einen idealen Behandlungsprozess gesehen werden, die Ärzte bei der Diagnose und bei der richtigen Therapieauswahl unterstützen soll. Die Digitalisierung der Medizintechnik ermöglicht eine strukturierte Nutzung und Auswertung von großen Datenmengen im Gesundheitswesen.

Wie ist es im Zusammenhang mit E-Health um das Thema Cybersecurity gestellt?

In der Regel geht es bei E-Health Anwendungen um die digitale Übertragung von Informationen und um Kommunikation zwischen Patienten und Leistungserbringern. Demzufolge spielen der Datenschutz und die Datensicherheit auch eine entscheidende Rolle. In einem modernen Gesundheitswesen kommen auch vermehrt vernetzte Produkte aus der Medizintechnik zum Einsatz. Daher empfiehlt sich insbesondere für Geräte der Medizintechnik die Anwendung von anerkannten Standards, die meist einen strukturierten Qualitätsprozess durchlaufen müssen und folglich ein höheres Maß an Sicherheit gewährleisten.

Auch moderne Krankenhäuser verfügen über komplexe Medizintechnik und IT-Systeme, in denen Daten über mehrere Stationen ausgetauscht werden. Um die Datensicherheit vor Angriffen von außen zu schützen, empfiehlt sich eine weitreichende und aktuelle Firewall.

Welche Ängste gibt es von Seiten der Bevölkerung, der Medizintech-Industrie sowie in Ärzteschaft und Krankenhäusern?

Von Seiten der Bevölkerung werden insbesondere Ängste in Bezug auf die Datensicherheit und den Datenschutz geäußert. Diese „Innovationsvorsicht“ der Bevölkerung kann jedoch durch eine ausgiebige und vor allem verständliche Kommunikation über die geplanten Vorhaben verringert werden. Außerdem sollte sich vor allem die Bedienbarkeit an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren, um die notwendige Akzeptanz hervorzurufen. Des Weiteren sollten Anwendungen nur relevante Gesundheitsdaten der Nutzer speichern. Weiterhin ist für den Aufbau der Akzeptanz der verantwortungsvolle Umgang mit den Patientendaten relevant. Es muss gewährleistet werden, dass der Patient die „Gewalt“ über seine eigenen Daten besitzt und behält. Das heißt auch, dass der einzelne Bürger das Ausmaß seiner Handlungen nachvollziehen kann – wie beispielsweise die Auswirkungen von Datenfreigaben. Schlussendlich kann die notwendige Akzeptanz von E-Health für den Bürger nur durch „echte“ Vorteile, wie z. B. die Vermeidung von unangenehmen Doppeluntersuchungen oder eine verbesserte Behandlungsqualität hergestellt werden.

Die Ärzteschaft befürchtet zudem, dass durch den Einsatz von E-Health die Anzahl der Ärzte verringert wird. Aus Sicht einiger Ärzte würden die Anwendungen demnach ärztliche Aufgaben übernehmen können. Jedoch versteht sich E-Health vielmehr als Ergänzung des Behandlungsprozesses und Unterstützung der Leistungserbringer und nicht als Ersatz der Ärzte.

Auf Seiten der Krankenhäuser und der Medizintechnik-Industrie wird neben den mangelnden finanziellen Anreizen eine unzureichende Interoperabilität der verschiedenen Systeme genannt, die häufig mit unterschiedlichen Standards arbeiten. Daher kommt es häufig zu sogenannten „Insellösungen“, die Schnittstellenprobleme hervorrufen können. Insbesondere bei Geräten der Medizintechnik kann dies zu Problemen führen. Jedoch sind die Vorteile von Standards vielseitig: Regionale Netze können beispielsweise ohne großen finanziellen Aufwand erweitert werden. Zudem spricht sich die Medizintechnik-Industrie für eine Verfügbarkeit der Daten („Big-Data“) aus.

Wo steht E-Health in Deutschland heute? Welche anderen Länder sind Vorbild?

E-Health wird im deutschen Gesundheitssystem zunehmend relevanter. Dies zeigt vor allem das im Jahr 2015 eingeführte E-Health-Gesetz und der Gesetzesentwurf des Digitale Versorgung Gesetzes aus dem Jahr 2019. Beide Gesetze enthalten konkrete Vorgaben zur Einführung von E-Health-Anwendungen. Jedoch wurden die ursprünglichen Termine für die Einführung von Anwendungen wie der digitalen Gesundheitskarte mehrfach verschoben.

Ein Blick auf unsere europäischen Nachbarn zeigt, dass Deutschland aktuell noch Verbesserungspotentiale in Bezug auf E-Health hat. Aus dem Euro Health Consumer Index (2018), einem Vergleich von europäischen Gesundheitssystemen, geht hervor, dass Deutschland beispielsweise bei dem E-Rezept oder Online-Buchungen von Terminen Nachholbedarf hat. Insbesondere die skandinavischen Länder wie Dänemark, Schweden aber auch den Niederlanden sind im Bereich E-Health weiterentwickelt. In Dänemark wurde beispielsweise bereits im Jahr 2003 das nationale Gesundheitsportal „sundhed.dk“ eingeführt, was jedem Bürger erlaubt, seine Gesundheitsdaten online zu verwalten. Demnach kann Dänemark als ein Vorbild für Deutschland angesehen werden.

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