Multivac Medizingüter verpacken: automatisiertes Zuführen, Beladen und Entladen
Weitgehend automatisierte Verpackung von Medizingütern erhöht die Prozesssicherheit, steigert die Effizienz und gewährleistet größtmöglichen Produktschutz. Doch wann ist es sinnvoll, den Verpackungsprozess zu automatisieren? Und welche Ansätze gibt es hierzu?
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- Automatisierte Prozesse sind gut in Sachen Hygiene
- Generell lassen sich praktisch alle Prozessschritte automatisieren
- Multivac bietet breites Portfolio an Automatisierungskomponenten fürs Verpacken von Medizingütern
Medizingüter werden üblicherweise als Einzelpackungen oder als Kombinationspackungen auf den Markt gebracht. Häufig müssen Faltblatt, Etikett oder Trockenmittelbeutel beziehungsweise Sachets zusammen mit dem Produkt in die Packung eingelegt werden. Verpackt werden auch aktive Produktkomponenten und empfindliche Produkte, die zuverlässig vor äußeren Einflüssen wie Sauerstoff, Vibration oder Strahlung geschützt werden müssen. Das Problem dabei: Aufgrund des Trends zur Individualisierung der Produkte werden die Losgrößen immer kleiner. Für die Einrichter von Verpackungsmaschinen bedeutet das, dass sie diese häufiger umrüsten müssen.
Roboter & Co. steigern die Effizienz
Doch durch Automatisierung können Packungsqualität, Prozesssicherheit und Effizienz erhöht werden. Hinsichtlich der Packungsqualität gewährleisten Roboter zum Beispiel, dass Packgut exakt und vollständig in die Packungsmulden eingelegt wird. Die Fehlerquote sinkt dadurch erheblich. Nicht minder positiv wirken sich automatisierte Prozesse auch auf die Hygiene aus. Denn je weniger der Mensch in die Prozesse eingreift, umso hygienischer können Medizinprodukte verpackt werden. Zudem sorgen Track and Trace, Detektieren und Ausschleusen von Schlechtpackungen für eine sichere Line Clearance und vermeiden Kreuzkontaminationen. Nicht zuletzt steigern Roboter & Co. auch die Effizienz. Ohne Pausen- oder Urlaubszeiten erbringen sie höhere Taktleistungen. Die Umstellung auf automatisierte Verpackungsprozesse kann sich also lohnen.
Jedoch fordern höhere Automatisierungsgrade den Verpackungsmaschinen und Automatisierungskomponenten eine sehr hohe Flexibilität ab. Generell lassen sich praktisch alle Prozessschritte inklusive der vor- und nachgelagerten Teilprozesse automatisieren. Dies schließt unter anderem die Orientierung, Separierung sowie die automatische Übergabe der Produkte an die Verpackungsmaschine und das Beladen der Packungskavitäten bis hin zum Separieren der Packungen und deren Weitergabe an nachgelagerte Prozessschritte wie beispielsweise das Kartonieren ein. Bei der Auswahl der einzelnen Automatisierungskomponenten hat die Beschaffenheit des zu verpackenden Produktes einen hohen Einfluss.
Jedem das Seine: passende Zuführsysteme für Medizinprodukte
Der Blick auf die zu verpackenden Produkte zeigt, dass diese je nach Beschaffenheit unterschiedlicher Zuführsysteme bedürfen. So werden beispielsweise Nadeln, Plunger und kleinere Produkte als Bulkware bereitgestellt. Sie können mittels Vibrationstöpfen oder Zentrifugen separiert und in einer oder mehreren Reihen angeordnet der Verpackungsmaschine zugeführt werden. Spritzen und Beutel gelangen dagegen oftmals über eine Vereinzelungseinheit und dann lose über ein Transportband zur Verpackungsmaschine, wobei ihre Orientierung durch ein Vision-System geprüft wird. Für die Zuführung von hochwertigeren, sensiblen oder mit einem Wirkstoff gefüllten Spritzen oder Inhalatoren kommen oftmals Trägersysteme zum Einsatz. Ampullen oder Vials können über eine spezifisch an das jeweilige Produkt angepasste Vereinzelungseinheit an die Verpackungsmaschine übergeben werden.
Das Beladen der Packungskavitäten
Die oben genannten Beispiele zeigen, wie die einzelnen Produkte in der Zuführung vorbereitet werden, sodass sie sich schließlich exakt positioniert von einem Roboter aufnehmen und in die Packungsmulden einlegen lassen. Dabei müssen die Greifer jeweils präzise auf die häufig sehr leichten oder auch empfindlichen Produkte abgestimmt sein. Eine individuelle Anwesenheitskontrolle erhöht zusätzlich die Prozesssicherheit. Beim Beladen haben die Greifer die Produkte wie vorgesehen genau in die jeweiligen Kavitäten einzulegen und dürfen sie keineswegs fallen lassen. Ebenso müssen mechanische Beschädigungen wie beispielsweise Kratzer vermieden werden. Um die Flexibilität der Verpackungslinie hinsichtlich unterschiedlicher Produkte zu gewährleisten, empfiehlt es sich, Greifersysteme einzusetzen, die einfach und schnell gewechselt werden können. Ähnliche Anforderungen existieren auch beim Entladen der fertigen Packungen, die nachgelagerten Prozessschritten wie beispielsweise Umverpacken und Kartonieren zugeführt werden müssen.
Anforderungen an Automatisierungskomponenten
Grundsätzlich werden alle Anforderungen der Medizingüterindustrie an Verpackungsmaschinen auch auf die jeweiligen Automatisierungskomponenten übertragen. Neben der bereits beschriebenen Flexibilität ist hier auch die Positioniergenauigkeit der Handhabungsmodule zu nennen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Module einfach zugänglich und gut zu reinigen sind. Das hilft Anwendern, GMP-Konformität zu gewährleisten.
Bei der Gestaltung seiner Automatisierungskomponenten, wie beispielsweise der Einhausungen für Greifersysteme, sorgt deshalb beispielsweise der Maschinenbauer Multivac für eine leichte Zugänglichkeit, verwendet weitgehend glatte Oberflächen und reduziert konsequent abstehende Teile und versteckte Ecken. Ebenso sei hier auch die Reinraumtauglichkeit der Komponenten genannt. Diese kann dadurch sichergestellt werden, dass beim Betrieb der Module durch minimale Vibration und Luftströme die Bildung von Partikeln weitestgehend vermieden wird.
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