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Messe Compamed/Medica 2022: Vier erfolgreiche Messetage sind zu Ende

Quelle: Pressemitteilung Messe Düsseldorf

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Mit einem kräftigen Buchungsplus und einer deutlichen Steigerung der Besucherzahlen, im Vergleich zum letzten Jahr, enden Compamed und Medica 2022. Volle Hallen, internationale Fachbesucher, Neuheiten und Networking prägten das Messebild.

2023 trifft sich die Medtech-Branche vom 13. bis 16. November in Düsseldorf.
2023 trifft sich die Medtech-Branche vom 13. bis 16. November in Düsseldorf.
(Bild: Devicemed/K. Breunig)

Die Compamed, die internationale Nr. 1 für den medizintechnischen Zulieferbereich, und die Medica, die weltführende Medizinmesse, sind nach vier erfolgreichen Tagen zu Ende. Neben einem Ausstelleranstieg, war auch ein deutliches Plus auf Seiten des teilnehmenden Fachpublikums zu verzeichnen. Vom 14. bis 17. November 2022 kamen mehr als 81.000 Besucher aus den verschiedenen Bereichen der weltweiten Gesundheitswirtschaft nach Düsseldorf. Hier wurde ihnen von den insgesamt über 5.000 Beteiligungen aus 70 Nationen eine Vielfalt an Neuheiten für eine moderne ambulante und klinische Versorgung geboten – inklusive aller Komponenten, Produkte und Verfahren ihrer Entwicklung und Fertigung. Der Anteil internationaler Fachbesucher lag bei drei Viertel, wobei nach den europäischen Ländern vorrangig auch Fachpublikum aus Südkorea, USA sowie Besuchergruppen aus Indien und nordafrikanischen Ländern zahlreich vertreten waren.

„Flagge zeigen, überzeugende Neuheiten präsentieren, Networking intensivieren: Das sind für die Unternehmen die Mittel der Wahl, um in einem herausfordernden Marktumfeld Stärke zu demonstrieren. Dazu boten die Medica und die Compamed mit ihrer internationalen Strahlkraft und einem hohen Maß an Entscheidungskompetenz seitens des besuchenden Fachpublikums beste Gelegenheiten“, unterstreicht Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, die hervorgehobene Rolle beider Veranstaltungen als Plattformen für das globale Healthcare-Business. Mehr als 80 Prozent aller Fachbesucher sind in ihren Unternehmen und Einrichtungen maßgeblich in wichtige Geschäftsentscheidungen eingebunden.

Compamed 2022 – die Medtech-Branche trifft sich in Düsseldorf
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Namhafte Gäste auf der Medica

Zu den Top-Entscheidern, die die Medica 2022 besuchten, zählte z. B. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach. Er nahm teil an der Eröffnungsveranstaltung des 45. Deutschen Krankenhaustages und skizzierte dabei die Eckpunkte der geplanten Krankenhausreform. Ebenfalls unter den Medica-Gästen waren S.E. Prof. Ron Prosor, Botschafter Israels, Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin Nordrhein-Westfalens sowie die Generalkonsulinnen Japans und der USA, Setsuko Kawahara und Pauline Kao.

Kooperation und Kommunikation beim Medica Tech Forum

Um in einem dynamisch sich verändernden Marktumfeld verlässlich über Ländergrenzen hinweg passgenaue Lösungen für Kliniken sowie den ambulanten Bereich anbieten zu können, setzen Medizintechnik-Unternehmen stärker denn je auf Kooperationen – sowohl hinsichtlich der Fertigung, als auch in Bezug auf die Vermarktung, den Vertrieb oder After-Sales-Services. Aus diesen Gründen ist die Medica als Ausgangspunkt für internationales Business geradezu prädestiniert, wie Yvonne Glienke, Geschäftsführerin des Medizintechnik-Netzwerks Medical Mountains, unterstreicht: „Die Medica ist für uns und die Unternehmen aus unserem Netzwerk eine wichtige Plattform, um Kontakte auszubauen und Partner für gemeinsame Projekte zu finden. Beide Aspekte fließen im Medica Tech Forum zusammen. Hier konnten wir erstmals unsere Expertise an der Seite des Industrieverbands Spectaris einbringen und auch einen Netzwerkabend ausgestalten. Kooperation und Kommunikation sind die Triebfedern, um die Medizintechnik-Branche voranzubringen“.

Das vom Industrieverband Spectaris und Medical Mountains gemeinsam organisierte Forum bot einen Überblick zu derzeit besonders relevanten Medizintechnik-Themen. Dabei fanden u. a. die Sessions zu Aspekten der Produktzulassung, Zertifizierungsfragen oder Marktbesonderheiten in Bezug auf ausgewählte Ländermärkte wie etwa Großbritannien, Norwegen oder China viel Anklang seitens des Publikums.

Beteiligung internationaler Aussteller kurbelt Thema Export an

Das Interesse daran verwundert nicht. Laut aktueller Spectaris-Angaben erwirtschaftet die deutsche Medizintechnik-Industrie zwei Drittel ihres Umsatzes mit Exportgeschäft. Dieses Geschäft anzukurbeln, hat sich auch die German Health Alliance (GHA) als breit aufgestellte Initiative mit Mitgliedern aus Industrie, Logistik, Forschung, dem Bankenbereich und NGOs zum Ziel gesetzt. Beste Voraussetzungen der Zielsetzung entsprechend seien bei der Medica gegeben, wie Heike Lange, Mitglied der GHA-Geschäftsführung, mit Blick auf das Messegeschehen hervorhebt: „Die Medica mit der Beteiligung zahlreicher internationaler Aussteller bietet für die Mitgliedsunternehmen der GHA eine gute Gelegenheit, um internationale Kooperationspartner zu treffen, ob als Besucher oder mit einer Beteiligung als Aussteller. Aus dieser Kombination ergeben sich häufig erweiterte Möglichkeiten der Kooperation, insbesondere auch im Hinblick auf die exportorientierten Unternehmen unter unseren Mitgliedern.“

Corona-Thema noch immer präsent

Als Resümee in Bezug auf die Fülle der präsentierten Neuheiten und die in den Fachforen oder begleitenden Konferenzen intensiv diskutierten Themen lässt sich zusammenfassen: Corona ist unverändert Dauerbrenner-Thema. Nicht zuletzt daraus folgend ist die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in nahezu allen Ländern noch stärker in den Fokus gerückt. Hinzu kommt, dass eine angespannte Personal- und Kostensituation bei den Leistungserbringenden die Produktentwicklung hin zu innovativen Lösungen für smarte Prozesse treibt.

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So bleiben im Kontext der Corona-Pandemie und einer zunehmenden Ambulantisierung der Gesundheitsversorgung Produkte und Services für den so genannten Point-of-Care, also für die patientennahe Diagnostik und Behandlung, stark nachgefragt. Unter dem Titel „Covid-19: The Challenge Remains” lieferte dazu passend mit einer Session das Medica Labmed Forum die medizinische Betrachtung und den inhaltlichen Brückenschlag. Diskutiert wurden aktuelle Herausforderungen ausgehend von immer neuen Virusvarianten und die Notwendigkeit, sowohl Diagnostik als auch Therapie (Stichwort: Vakzin-Entwicklung) entsprechend anzupassen. Die Erkennung neuer Virusvarianten, die Immunitätstestung mithilfe von Antikörper- und T-Zell-Tests und Ansätze zur Entwicklung eines universellen Covid-19-Vakzins standen u. a. im Blickpunkt der Beiträge.

Vielfältige Veranstaltungen für Start-ups

Der Booster für die Digitalisierung des Gesundheitswesens und das Verlangen nach smarten Prozessen kommt indes der (digitalgetriebenen) Startup-Szene entgegen. Sie bekam während der Messetage vielfältige Optionen geboten, sich zu präsentieren. Anzuführen sind das Medica Connected Healthcare Forum als Dialogplattform zu Digital-Health-Trends mit integrierten Pitch-Wettbewerben speziell für Start-ups sowie auch der Medica Start-up-Park als großer Gemeinschaftsstand mit rund 40 Beteiligungen.

Den Wettstreit um die 11. Medica Start-up Competition, bei der es jährlich um herausragende digitale Innovationen geht, entschied im Final Pitch das Start-up Idoven aus Spanien für sich mit einer Cloud-basierten, auf künstliche Intelligenz gestützten Plattform für die EKG-Analyse.

Die Bandbreite der Exponate und Technologien, die weitere Start-ups zeigten, reichte von einem handflächengroßen System für die drahtlose Überwachung von Ungeborenen, besonders konturanpassungsfähigen Ultraschallköpfen bis hin zu zahlreichen Lösungen auf KI-Basis, etwa für die präzise Diagnose neurokognitiver Störungen auf der Grundlage von Augenbewegungen oder die aufwandsreduzierte Anfertigung elektronischer Krankenakten.

Künstliche Intelligenz und Robotik sind weiter auf dem Vormarsch

Forschende am Fraunhofer IPA stellten während der Medica 2022 ein System für die Patientenanamnese im Rahmen der Aufnahme in Kliniken vor, bei dem die unmittelbare Anwesenheit von medizinischem Personal nicht mehr erforderlich sein wird. Ausgetüftelte Sensorik sorgt für die automatische Erfassung von Vitaldaten, ein Avatar unterstützt bei der Befragung des Patienten.

Der Leichtbauroboter LBR Med von Kuka verfügt über eine feinfühlige Sensorik, hygieneoptimierte Oberfläche und umfassende Sicherheitspakete.
Der Leichtbauroboter LBR Med von Kuka verfügt über eine feinfühlige Sensorik, hygieneoptimierte Oberfläche und umfassende Sicherheitspakete.
(Bild: Devicemed/K. Breunig)

Die Entwicklung hin zu automatisierten Prozessen bestätigt auch Axel Weber, Vice President Sales Medical Robotics, Kuka Deutschland GmbH (Division Robotics): „Die Medica ist die größte Medizintechnik-Fachmesse der Welt. Wir beteiligen uns an der Messe, da sie für uns die ideale Plattform darstellt, um unsere innovativen Technologien zu präsentieren. Mit unserer Robotik gestalten wir die Medizintechnik von morgen. Ein Trend ist die Zunahme von mehr Autonomie in Systemen in der Medizintechnik. Diese werden durch zahlreiche Sensorik und gestützt durch künstliche Intelligenz in Zukunft mehr und mehr Aufgaben eigenständig durchführen können. Das ist beispielsweise schon in der Reha der Fall. Zukünftig werden wir es aber auch mehr und mehr in der Chirurgie sehen.“

Gesundheitstipps von Olympioniken

Live und real statt nur in Form virtueller Avatare konnten Besucher an allen Messetagen siegreiche Olympioniken treffen: Heike Henkel, Olympiasiegerin im Hochsprung, und Lars Riedel, Olympiasieger im Diskuswerfen, standen im Mittelpunkt des regen Interesses beim Medica Sport Hub – einer neuen Aktionsfläche inmitten des Themensegments der Physiotherapie. Dabei ging es in Kurzvorträgen und ergänzt um kleinere Übungen zum Mitmachen um Tipps & Tricks für gesundheiterhaltendes Training, richtige Ernährung, Team-Erfolg oder Aspekte psychischer Gesundheit.

Bei diesen Themen wussten Heike Henkel und Lars Riedel nicht nur aus ihrem Erfahrungsschatz als Sportprofis zu berichten, sondern zudem aus einer unverändert aktiven Gegenwart. Henkel berät als zertifizierte Mentaltrainerin Leistungssporttreibende, Riedel spielt passioniert Golf. Messetäglich bat er deshalb zum speziellen Golfer-Warm-up im Hinblick auf eine perfekte Rotation des Körpers. Die Messe kennt er als gefragter Markenbotschafter im Medizinbereich gut: „Es ist immer wieder spannend hier zu sehen, wie sich Produkte und Technik weiterentwickeln“.

Leistungsfähige Komponenten und digitalisierte Lösungen auf der Compamed

Eine wichtige Grundlage für sportliche Höchstleistungen unter Nutzung von Spitzentechnologien (z. B. für die Vitaldatenerfassung) legen in vielen Fällen die rund 700 Unternehmen, die sich bei der Compamed in den Hallen 8a und 8b präsentierten. Sie bieten der Medizintechnik-Industrie den Komplettbedarf an leistungsfähigen Komponenten und digitalisierten Lösungen, etwa Sensoren, Akkus, Chips, bioverträgliche und zugleich ultradichte Beschichtungen oder auch Funkmodule für mobile Diagnostikgeräte (u. a. Wearables), Implantate oder auch Laborequipment.

Zahlreiche Besucher beim Compamed Suppliers Forum by Devicemed
Zahlreiche Besucher beim Compamed Suppliers Forum by Devicemed
(Bild: Devicemed/K. Breunig)

Dieser Trend wurde auch beim Compamed Suppliers Forum by Devicemed aufgegriffen. Denn der Donnerstag widmete sich dem Fokusthema Wearables.

Derzeit besonders im Trend und deshalb auch in gleich zwei gut besuchten Programm-Sessions beim Compamed High-Tech Forum des Fachverbandes IVAM ein Thema war die Mikrofluidik. Das Handling von Flüssigkeiten auf kleinstem Bauraum ist bedeutsam für labormedizinische Testverfahren und in Folge der Corona-Pandemie nachhaltig in den Fokus gerückt.

Auch nächstes Jahr öffnet die Messe Düsseldorf im November wieder die Tore für die internationale Gesundheitswirtschaft. Die Compamed und die Medica finden 2023 vom 13. bis 16. November statt.

Weitere Meldungen aus der Medizintechnik-Branche und über Medizintechnik-Unternehmen finden Sie in unserem Themenkanal Szene.

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