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GEA Tiromat Packaging Keine Angst vor Kritik: Was macht eine gute Tiefziehmaschine aus?

Redakteur: Kathrin Schäfer |

Der Maschinenbauer GEA hat seine Kunden gefragt, was sie sich von einer Verpackungsmaschine wünschen. Das Ergebnis: Die Siegelstation und der Unterfolieneinlauf eines Thermoformers für Medtech-Anwendungen wurden komplett neu konstruiert.

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Die Tiefziehverpackungsmaschine GEA Power-Pak Plus ist von Grund auf überarbeitet worden. Die Verfügbarkeit steigt. Maschinenstillstände werden weiter reduziert.
Die Tiefziehverpackungsmaschine GEA Power-Pak Plus ist von Grund auf überarbeitet worden. Die Verfügbarkeit steigt. Maschinenstillstände werden weiter reduziert.
(Bild: GEA)
  • Tiefziehmaschinen für die Medizintechnik
  • Prozesstransparenz dank neuer Siegelstation sowie neuem Unterfolieneinlauf
  • Vorausschauende Wartung und Instandhaltung – auf dem Weg zu Industrie 4.0

Auf ihrem ersten Medizin-Verpackungstag Ende 2018 informierte GEA Tiromat Packaging in Biedenkopf über die Validierung, Produktsicherheit, Datenerfassung und Packungssicherheit beim Verpacken von Medizinprodukten. Im Mittelpunkt stand dabei die in wesentlichen Punkten überarbeitete Tiefziehmaschine Power-Pak Plus. In die Entwicklung des Thermoformers sind wesentliche Kundenanforderungen eingeflossen. Präsentiert wurde eine ganzheitliche, einfach zu handhabende Verpackungslösung in einem ergonomischen Arbeitsumfeld. Außerdem wurde das Servicekonzept GEA Performance Plus erläutert sowie das komplexe Thema Prozessaufzeichnung und die daraus folgende kundenspezifische Einbindung in ERP-Systeme beleuchtet.

„Am Anfang der Maschinenentwicklung stand eine Kundenbefragung“, berichtet der Produktmanager Thermoforming, Volker Sassmannshausen. Ihr Ziel war, Wünsche einfließen zu lassen, um zum einen die Prozesssicherheit und die Verpackungsqualität sowie zum anderen die Maschinenlaufzeiten der Tiefziehmaschinen der Power-Pak-Produktpalette weiter zu steigern. Die Bereiche Abwickeln und Zuführen der Folien, Hygiene sowie das Gesamthandling haben sich dabei herauskristallisiert. Folgerichtig sind bei der Tiefziehmaschine Power-Pak Plus unter anderem die Siegelstation und der Unterfolieneinlauf komplett neu konstruiert worden, um Prozesstransparenz zu erreichen und damit die Abläufe beim Verpacken in der Medizin- und Pharmaindustrie nachhaltig zu verbessern.

Verändert wurden die Abwicklungssysteme sowohl für die Ober- als auch die Unterfolien. Sie werden motorisch angetrieben und mit dem Vorzugszyklus der Maschine synchronisiert. Gemeinsam mit den beiden neuartigen rotativen beziehungsweise linearen Folienbahn-Spannsystemen ermöglichen sie eine kontrollierte und gleichmäßige Folienabspulung sowie einen vereinfachten und prozesssicheren Folienlauf. Durch die kontrollierte Abwicklung im Unterfolieneinlaufmodul wird eine Rollneigung bei der Unterfolie vermieden.

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Als Konsequenz aus den Neuerungen bei Folienabwicklung und Folienlauf ist der Aufbau der Siegelstation angepasst worden. Die gesamte Oberfolienabwicklung ist zugriffsoptimiert im Bereich der Siegelstation angeordnet. Sie wird mit einer durchgängigen Einhausung mit vertikal verfahrbaren Sicherheitsscheiben geschützt, die sich für Eingriffsvorgänge einfach und schnell absenken lassen. Auf lose Schutzhauben kann vollständig verzichtet werden. Eine weitere wesentliche Neuerung in der Siegelstation sind die motorisch angetriebenen Evakuier- und Begasungsventile in Kombination mit Drucksensoren. Sie ermöglichen individuelle, reproduzierbare sowie produkt- und packungsabhängige Prozesse. Gesteuert und überwacht werden unter anderem die Bereiche Unter-, Ober- und Produktvakuum. In Summe sorgen sie für die notwendige Prozesstransparenz. Sassmannshausen macht dazu klar: „So können wir unseren Kunden Prozesssicherheit garantieren.“

Industrie 4.0 erobert auch die Verpackungsindustrie

Dem Stand der Dinge beim Thema vorausschauende Wartung und Instandhaltung widmete sich der nächste Vortrag. „Im Mittelpunkt steht immer die Produktivität unserer Kunden. Wir entwickeln Servicekonzepte, um noch aktuellere Maschinen- und Produktionsdaten zur Verfügung stellen zu können. Das geht weit über Routinewartungen hinaus“, macht Thomas Tesche, Service Product Manager, in seinem Vortrag klar. „Mit GEA Performance-Plus bieten wir unseren Kunden unterschiedliche Service- und Wartungspakete aus dem Baukasten an, die zum einen die Anlagenverfügbarkeit steigern und zum anderen Transparenz über den tatsächlichen Anlagenzustand schaffen.“

Das Ziel ist, ungeplante Maschinenstillstände zu verringern, Produktionssicherheit zu erreichen und letztlich den Gesamtprozess zu verbessern. Zur vorbeugenden Routinewartung und Instandhaltung kommen je nach Kundenwunsch weitere Bausteine zum Überwachen, Analysieren und Verbessern einzelner Baugruppen, um sich an die sich ständig ändernden Anforderungen anzupassen. Wartungsintervalle sinken. Maschinenverfügbarkeiten steigen. Stillstände werden verringert. „So stellen wir uns den Service der Zukunft vor“, erläutert Tesche. „Erste Feldtests laufen.“ Das Servicekonzept macht Anlagenbetreiber fit für das Thema Industrie 4.0.

Prozessdaten aufzeichnen, überwachen und mögliche Veränderungen kundenspezifisch in Echtzeit protokollieren sowie das automatisierte Annehmen und Hinterlegen von Rezepten beziehungsweise Aufträgen stand im Mittelpunkt des Vortrages des Softwareentwicklers Erdal Cilingir. Um den Automatisierungsgrad der Maschinen kundenspezifisch anzupassen, stellt GEA eine Reihe von Ausstattungsoptionen und Softwarelösungen zur Verfügung, so dass die Verpackungsmaschinen in die jeweilige Organisations- und Datenstruktur eines Unternehmens integriert werden können. „Wir setzen dabei ausschließlich auf bewährte Standardtechnologien“, so Cilingir. Alle prozess- und produktrelevanten Daten stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Die Produktrückverfolgung, die Dokumentationspflicht sowie das Einhalten von Qualitätssicherungsmaßnahmen werden damit langfristig gewährleistet.

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