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Otto Bock Großes Stühlerücken bei Otto Bock

Redakteur: Kathrin Schäfer

Nach dem Verkauf des Kunststoffgeschäfts an die Schweizer Gruppe Conzzeta hatte das schwedische Private-Equity-Unternehmen EQT 20 Prozent an der Otto Bock Healthcare GmbH übernommen – ein Novum in 98 Jahren Firmengeschichte. Nun stehen dem Medtech-Unternehmen gleich mehrere Veränderungen auf Führungsebene bevor.

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Ab 15. Januar 2018 ist Dr. Oliver Scheel CEO der Otto Bock Healthcare GmbH.
Ab 15. Januar 2018 ist Dr. Oliver Scheel CEO der Otto Bock Healthcare GmbH.
(Bild: Otto Bock)
  • Näder-Töchter steigen verstärkt ins Unternehmen ein
  • Erstmals familienfremder Manager am Ruder der Otto Bock Healthcare GmbH
  • Zukunftspläne: gezielte M&A-Aktivitäten und digitale Transformation

Prof. Hans Georg Näders jüngste Tochter Georgia wird zukünftig die Familie im sich gerade formierenden Aufsichtsrat von Ottobock vertreten. Die Otto Bock Healthcare GmbH steht vor der Umwandlung in eine SE & Co. KGaA. Konsequenterweise wird Georgia Näder zudem in die Geschäftsführung der Otto Bock Holding GmbH & Co. KG berufen. Die Holding hält 80 Prozent an der Otto Bock Healthcare GmbH und gehört zu 100 Prozent der Familie Näder.

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Zum Hintergrund: Die zwanzigjährige Georgia studiert zurzeit Business & Marketing in Barcelona. Näders ältere Tochter Julia (26) wird in den Vorstand der Ottobock Global Foundation berufen. Sie absolviert gerade im Rahmen ihres BWL-Studiums ein Praktikum bei Ottobock in Argentinien.

Wer ist der neue CEO Dr. Oliver Scheel?

Nach fast drei Jahrzehnten in der Rolle des CEO in der Otto Bock Healthcare GmbH übernimmt Prof. Hans Georg Näder (56) als Chairman of the Board in der zukünftigen Ottobock SE & Co. KGaA den Vorsitz des Verwaltungsrats. Als CEO startet am 15. Januar 2018 Dr. Oliver Scheel (49).

Mit der Berufung von Dr. Scheel, einem langjährigen Partner und Geschäftsführer der Unternehmensberatung A.T. Kearney, übernimmt erstmals in der Geschichte des Unternehmens ein familienfremder Manager das Ruder des deutschen Hidden Champions und Weltmarktführers in der technischen Orthopädie. Scheel leitet bei A.T. Kearney den Bereich Pharma, Medizintechnik und Healthcare und besitzt umfangreiche Expertise im Transformation Management. Industrieerfahrung hat Scheel am Anfang seiner Karriere bei Beiersdorf sowie L’Oréal gesammelt. „Dr. Oliver Scheel hat mich voll und ganz überzeugt. Wir kennen uns schon lange über gutgehende Projekte im Hause Ottobock“, sagt Prof. Näder. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, sagt Dr. Oliver Scheel. „Ein Unternehmen wie Ottobock zu führen ist eine großartige Aufgabe. Wir investieren in neue Technologien, erschließen neue Geschäftsmodelle, erhöhen die Versorgungsqualität und digitalisieren unsere Industrie. Konsequente Fokussierung, schnelle Prozesse, schlanke Strukturen und klare Verantwortlichkeiten sind dabei die Schlüssel zum Erfolg, um noch agiler und schneller auf Kunden- und Anwenderbedürfnisse zu reagieren.“

Zukunftspläne: gezielte M&A-Aktivitäten und digitale Transformation

Der langjährige CFO Harry Wertz (60) übernimmt nach mehr als drei Jahrzehnten als Näders Co-Pilot in der Unternehmensführung zukünftig in der Fortführung seiner Rolle als CEO in der Otto Bock Holding GmbH & Co. KG das Onboarding der vierten Generation Näder in der Ottobock Gruppe sowie auch den Support des HGN Start-up Incubators und des Näder Family Office. „Harry Wertz hat großen Anteil an unserem durchgängigen Unternehmenserfolg der vergangenen drei Jahrzehnte“, sagt Prof. Näder. Der Leiter des Näder Family Office, Stefan Hirsch (45), wurde im Rahmen des Developments auch in die Geschäftsführung der Otto Bock Holding GmbH & Co. KG berufen.

Die Otto Bock Healthcare GmbH wurde als deutscher Weltmarktführer gerade mit knapp 3,2 Mrd. Euro und zirka 21-fachem EBITDA als Best in Class im Rahmen eines Bieterverfahrens bewertet, das das schwedische Private-Equity-Unternehmen EQT gewonnen hat und nun einen 20-prozentigen Anteil in der Otto Bock Healthcare GmbH hält. Gemeinsames Ziel von Inhaberfamilie und Private-Equity-Investor ist es, in den nächsten fünf bis sieben Jahren Value Creation zu betreiben und durch gezielte M&A-Aktivitäten und Fokus auf die digitale Transformation noch schneller zu wachsen.

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