Motek 2015 Medtech-Montage im Zeitalter von Industrie 4.0
Es gab Zeiten, da wurde der Motek nachgesagt, nur noch eine Komponenten-Messe zu sein. Doch längst dominieren wieder ganze Anlagen für die Produktions- und Montageautomatisierung das Messegeschehen. Zum ersten Mal hat der Veranstalter in diesem Jahr einen Spezial-Messeführer für Medizinproduktehersteller veröffentlicht. Devicemed hat alle darin gelisteten Aussteller besucht.
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Die Montageautomation im Zeitalter von Industrie 4.0 ist geprägt von einer Mischung aus Aufbruchsstimmung und Skepsis. Unbestritten ist, dass die Digitalisierung und Vernetzung für die Produktion immer wichtiger wird – ausgehend von einer zunehmenden Vielfalt an Produkten, die jedoch in der Regel mit sinkenden Stückzahlen einhergeht.
Das Internet der Dinge integrieren
Und so mühen sich die Anbieter redlich, die technischen Voraussetzungen des Internets der Dinge in ihre Anlagen zu integrieren. Gerade die damit geschaffenen Möglichkeiten zur besseren Dokumentation und Rückverfolgbarkeit sollten die Hersteller medizinischer Produkte interessieren. Doch die lassen sich kaum auf der 34. Motek, die noch bis Donnerstag dieser Woche in Stuttgart stattfindet, blicken. So jedenfalls der Eindruck vieler Aussteller bis zum Ende der ersten beiden Messetage. Dabei sind in diesem Jahr alleine rund 150 Aussteller in Stuttgart zugegen, die sich mit der Herstellung von Sondermaschinen, Montageanlagen und Robotern sowie als Roboter-Systemintegratoren betätigen. „Damit nimmt die Motek global eine Pole-Position ein“, erklärt der Veranstalter.
Flexibles Personal und Equipment sind gefragt
Wenn die Medizintechnikhersteller nicht auf die Messe kommen, muss die Messe eben zu den Medizintechnikherstellern gebracht werden. Getreu diesem Motto hat Devicemed mit allen Ausstellern des Spezial-Messeführers für Hersteller medizinischer Einwegartikel, Medikamenten-Applikatoren und Diagnoseprodukte gesprochen und dabei auch noch Zeit für Gespräche mit weiteren Ausstellern gefunden. Gefragt ist demnach eine maximale Flexibilität sowohl des Personals als auch des Equipments. Die Fachwelt spricht in diesem Zusammenhang von Ausrüstungs-, Nutzungs-, Anwendungs- und Umrüst-Flexibilität, was im Grunde genommen der eierlegenden Wollmilchsau nahe kommt.
Abschließender Prozess aller Produktionsabläufe
Dabei stellt die Montagetechnik den abschließenden Prozess aller Produktionsabläufe dar, inklusive der erforderlichen Füge- und Verbindungstechnik nebst integrierter Prüftechnik und dem Verpacken fertiger Produkte. All diese Einzelprozesse zu steuern, anzupassen, zu überwachen und zu dokumentieren wird heute als Industrie 4.0 gefeiert. Es gilt: Je intelligenter die einzelnen Komponenten des produktions- und montagetechnischen Equipments sind, umso einfacher lassen sich diese steuerungs- und kommunikations- beziehungsweise datentechnisch vernetzen.
Zur 34. Motek und der parallel stattfindenden Bondexpo sind in der Landesmesse Stuttgart über 1.000 Aussteller aus mehr als 30 Nationen am Start. Das Kompetenzzentrum für Produktions- und Montageautomatisierung plus zugehöriger Klebe- und Verbindungstechnik ist vom 5. bis 8. Oktober 2015 geöffnet. Die nächste Motek findet vom 10. bis 13. Oktober 2016 statt.
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