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Ottobock/Medizinische Universität Wien CDG-Preis für Forschung und Innovation würdigt neue Prothesensteuerung

Redakteur: MA Alexander Stark

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der österreichischen Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) wurde erstmals der CDG-Preis für Forschung und Innovation verliehen. Bei einer Pressekonferenz verkündete die österreichische Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort die Preisträger Prof. Dr. Oskar Aszmann von der Medizinischen Universität Wien gemeinsam mit Ottobock CTO Dr. Andreas Goppelt.

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Die österreichische Bundesministerin Dr. Margarete Schramböck probiert die Michelangelo-Handprothese von Ottobock aus.
Die österreichische Bundesministerin Dr. Margarete Schramböck probiert die Michelangelo-Handprothese von Ottobock aus.
(Bild: Ottobock)
  • Prothesensteuerung mit Mustererkennung
  • Preis der Christian Doppler Forschungsgesellschaft zeichnet die Handprothese Michelangelo aus
  • Prothesensteuerung Myo Plus wurde am Christian Doppler Labor in Wien entwickelt

Von 2012 bis 2019 erforschten Prof. Dr. Oskar Aszmann von der Medizinischen Universität Wien und Ottobock CTO Dr. Andreas Goppelt im dazugehörigen CD-Labor die Lage und Arbeitsweise von Nerven und Muskeln, um Armbewegungen mit einer Prothese intuitiv zu steuern. Die sogenannte Mustererkennung misst mittels acht Elektroden Bewegungsmuster der Muskeln im Unterarmstumpf und ordnet diese bestimmten Handbewegungen bzw. -griffen zu. Greifen Patienten nach einer Flasche Wasser, erkennt die Myo-Plus-Prothesensteuerung das zugehörige Bewegungsmuster und gibt der Prothese den Befehl, den jeweiligen Griff oder die Rotation auszuführen. Das geschieht automatisch. Ottobock versorgt seit 2019 Anwender mit der Myo-Plus-Mustererkennung.

Die österreichische Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Dr. Margarete Schramböck, hatte die Gelegenheit, die Prothesensteuerung auszuprobieren. Der Mitarbeiter von Ottobock und ehemalige Para-Athlet Patrick Mayrhofer erklärte ihr, wie sie mit den eigenen Muskelbewegungen ihres Unterarms eine bionische Handprothese bewegen kann. Außerdem sprachen die beiden über das alltägliche Leben mit einer Handprothese und wie seine beiden Kinder mit der Prothese umgehen. Mayrhofer erlitt 2008 einen Stromunfall und entschied sich, seine linke, funktionslose Hand amputieren zu lassen. Er bekam die weltweit erste bionische Handprothese namens Michelangelo von Prof. Aszmann angepasst.

Bundesministerin Dr. Schramböck betonte: „Die Förderung von langfristig angelegten Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zum internationalen Innovation Leader und stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich.“ Die Ministerin hat die Preistrophäe bei der offiziellen CDG-Preisverleihung am 11. September überreicht.

Ottobock CTO Dr. Andreas Goppelt bedankte sich für die Würdigung: „Ich bedanke mich bei der CDG, die seit 25 Jahren in Österreich einen so bedeutenden Beitrag für Wissenschaft und Innovation leistet. Daher freuen wir uns umso mehr, dass unser langjähriger Partner an der Meduni Wien, Prof. Aszmann, gemeinsam mit Ottobock den CDG-Preis für Forschung und Innovation verliehen bekommt! Grundlagenforschung ist für ein innovatives Unternehmen wie Ottobock sehr wichtig, denn erst die Kenntnis über zugrundeliegende biologische Mechanismen ermöglicht die Entwicklung neuer Konzepte und Produkte, wie die Mustererkennung oder die Targeted Muscle Reinnervation (TMR) für Armprothesen. Besonders das CD-Labor ist eng verknüpft mit Ottobock Wien. Es bietet eine ideale Möglichkeit, neue Ansätze zu verfolgen, die ohne Förderung ein zu hohes wirtschaftliches Risiko darstellen würden.“

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