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3D-Druck Forum Medizin auf der Rapid.Tech 3D

Quelle: Pressemitteilung Messe Erfurt Lesedauer: 3 min

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Vom 9. bis 13. Mai findet in Erfurt die Messe Rapid.Tech 3D statt. Auch in der Medizintechnik wird 3D-Druck zunehmend wichtiger. Das Forum Medizin zeigt, dass immer mehr additiv hergestellte Produkte die hohen medizinischen Standards erfüllen.

Schubert + Braun Prothesenwerke Dresden schließt mit seinen passiv beweglichen Prothesen die Lücke zwischen Funktion und kosmetischem Erscheinungsbild.
Schubert + Braun Prothesenwerke Dresden schließt mit seinen passiv beweglichen Prothesen die Lücke zwischen Funktion und kosmetischem Erscheinungsbild.
(Bild: www.prothesenwerk.com)

Die Qualität additiver Fertigung ist so weit fortgeschritten, dass sie die hohen Standards in der Medizintechnik für immer mehr Anwendungen erfüllt. So kommt 3D-Druck zunehmend auch in Hochrisikobereichen zum Einsatz, beispielsweise für die individuelle Nachbildung von Gefäßen. Auf dem diesjährige Medizin-Forum zur Rapid.Tech 3D, das am 10. Mai 2023 stattfindet, dreht sich alles um den 3D-Druck in der Medizin. In fünf Vorträgen geben Experten Einblicke in aktuelle Themen und Trends.

Inspirationen aus dem industriellen 3D-Druck für medizintechnische Produkte gibt Dr. Bart Engendahl, Geschäftsführer der Chromatic 3D Materials GmbH. Das Unternehmen hat sich u. a. auf Material- und Verfahrensentwicklungen im Bereich Elastomere spezialisiert und ermöglicht den 3D-Druck von Teilen mit sehr glatter Oberfläche. Dr. Engendahl wird u. a. die Biokompatibilität und Stabilität der Materialien erläutern. Ebenso greift er das Thema Multimaterialdruck auf. Das Drucken verschiedener Materialien in einem Bauteil ist besonders in Anwendungen interessant, in denen eine Kontaktfläche möglichst weich und elastisch sein soll, aber gleichzeitig eine hohe Stabilität gewährleistet werden muss.

Trainingsmöglichkeiten an 3D-gedruckten Modellen

Operationen am Gehirn gehören zu Hochrisiko-Eingriffen in der Chirurgie. 3D-gedruckte Modelle eröffnen hierfür realitätsnahe Forschungs- und Trainingsmöglichkeiten. Dr. Hannes Schwenke vom Institut für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein arbeitet mit weiteren Forschenden an Modellen, welche die Eigenschaften der menschlichen Neuro- und Gefäßanatomie so simulieren, dass daran reale Operationen erprobt und trainiert werden. Ein Fokus liegt auf Eingriffen an Hirngefäßen. In seinem Vortrag in Erfurt berichtet Dr. Schwenke über neuartige Operationsmethoden zur Therapie komplexer Hirngefäßaneurysmen mittels 3D-gedruckter Modelle.

Für die Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal sowie das Entwickeln und Simulieren neuer Behandlungsmethoden stellt die S3D Repro GmbH aus St. Pölten/Österreich 3D-gedruckte anatomische und pathologische Modelle mit originalgetreuen Eigenschaften bereit. Dank solcher Modelle kann auf Körperspender oder Tierkadaver verzichtet werden. Oliver Simon, Gesellschafter und Standortleiter Deutschland, gibt einen Einblick in aktuelle Entwicklungen bei S3D Repro.

Individuell additiv gefertigte Aortenstents

Die Behandlung einer verletzten oder gar gerissenen Hauptschlagader ist ebenfalls mit hohen Risiken verbunden. Beim Aorten-Riss besteht Lebensgefahr, der Patient muss sofort operiert werden. Meist wird das betroffene Gefäß durch ein Implantat ersetzt. Bisher sind das konventionell hergestellte Stents mit starren Maßen. Matthias Kern, Project Manager Medical Technologies bei der FIT Production GmbH Lupburg, plädiert für eine bessere Lösung im Notfall und stellt patientenspezifisch additiv gefertigte Aortenstents vor, die minimalinvasiv implantiert werden können. FIT arbeitet hierbei mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg und dem Universitätsklinikum Regensburg zusammen.

Passiv bewegliche Prothesen schlißen Lücke zwischen Funktionalität und Ästhetik

Wie additive und digitale Technologien Funktionalität und Ästhetik in der Armprothetik verbinden, darüber spricht Christoph Braun, Geschäftsführer der Schubert + Braun Prothesenwerk GmbH Dresden. Das Unternehmen schließt damit eine Lücke, denn bisher konnten sich Prothesenträger zwischen kosmetischen Hand- und Armprothesen ohne Funktion oder funktionelle Prothesen mit massiven Einbußen im kosmetischen Erscheinungsbild entscheiden. Schubert + Braun haben jetzt passiv bewegliche Prothesen auf hohem kosmetischem Niveau entwickelt. Möglich machen das integrierte Prothesenhände bzw. Handglieder, Hand- und Ellbogengelenke, welche in die kosmetischen Armprothesen integriert werden. Die Herstellung der Passteile erfolgt mittels 3D-Druck im Laser-Sinter-Verfahren, nachdem die Teile vorher individuell als Digitalmodell erstellt wurden.

Weitere Fachforen an drei Tagen

Das Fachforum Medizin ist Teil des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses. Jeder Tag startet mit Keynotes von Experten aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie der Wehrtechnik. Das dreitägige Programm offeriert vom 9. bis 11. Mai 2023 darüber hinaus Einblicke in neueste AM-Anwendungen und -Entwicklungen in den weiteren Fachforen Mobilität, Luftfahrt, Design, Software & Prozesse, Innovationen in AM, Chemie & Verfahrenstechnik, Nachbearbeitung & Qualitätssicherung sowie Wissenschaft.

Weitere Artikel über Auftragsfertigung und Fertigungseinrichtungen finden Sie in unserem Themenkanal Fertigung.

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