Wearables Diese Medtech-Trends verbessern die Herzgesundheit
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An die Bedeutung der Herzgesundheit erinnert jährlich der Weltherztag, denn: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Dabei gibt es zunehmend Medizintechnologie, die bei der Verbesserung der Herzgesundheit helfen kann. Welche Trends gibt es momentan? Ein Überblick.

Laut WHO sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit die häufigste natürliche Todesursache und in Deutschland nach Angaben des RKI für etwa 40 Prozent der Sterbefälle verantwortlich. Daran hat wohl auch die Coronapandemie wenig geändert. An die Bedeutung der Herzgesundheit erinnert jährlich der Weltherztag, initiiert von der World Heart Federation (WHF). In diesem Jahr steht der Tag ganz im Zeichen einer vernetzten Medizin. Der diesjährige Slogan „Use Heart to Connect“ solle – so schreibt es die Deutsche Herzstiftung, die in Deutschland zuständig ist, auf ihrer Website – „dazu anregen, digitale Technologien wie Wearables (z. B. Smartwatches), Gesundheits-Apps oder Telehealth für Herz und Kreislauf zu nutzen, um so Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht einzudämmen.”
Doch welche Technologietrends sind es momentan, die es Nutzern ermöglichen, besser auf ihr Herz zu hören? Drei Entwicklungen sind besonders wichtig.
Biomarker gewähren wichtige Einblicke
Gesundheitsmetriken wie der Blutdruck, das Gefäßalter oder die Herzfrequenz liefern der Medizin bereits seit langem wichtige Einblicke in die kardiovaskuläre Gesundheit von Patienten. Diese Biomarker finden seit Kurzem nun auch zunehmend Eingang in die Medizintechnologie für Zuhause.
Das Gefäßalter etwa ist eine von der Wissenschaft anerkannte Kennzahl, um Aussagen über die Herzgesundheit zu treffen. Denn ist das vaskuläre Alter signifikant höher als das chronologische Alter einer Person, besteht ein höheres Risiko, dass im Verlauf des Lebens kardiovaskuläre Probleme auftreten. Smarte Gesundheitsgeräte wie die vernetzte Waage Body Cardio von Withings können das Gefäßalter heute innerhalb von 30 Sekunden messen.
Die EKG-Messung fürs Handgelenk zur Früherkennung
Vorhofflimmern betrifft fast drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Europa und ist für fast ein Drittel der Schlaganfälle verantwortlich. Dabei wird die Herzrhythmusstörung leicht übersehen, wenn keine Symptome vorhanden sind oder wenn sie nicht während eines Arztbesuches auftreten. Wichtig deshalb: eine periodische Aufzeichnung der Herzfrequenz, um Vorhofflimmern zeitnah zu erkennen.
Smarte Uhren wie die Scanwatch liefern Nutzern heute deshalb medizinisch genaue 1-Kanal-Elektrokadiogramme (EKG). Die Messungen funktionieren dabei über eingebaute Elektroden. Via Algorithmen wird hinterher ermittelt, ob es Anzeichen für eine Herzrhythmusstörung gibt und der Besuch eines Kardiologen erforderlich ist. Das Praktische: Die Messergebnisse können nach Bedarf auch mit dem behandelnden Arzt geteilt werden. Anerkannt wird diese Art der Diagnostik mittlerweile sogar von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie.
Das digitale Stethoskop ermöglicht Erkennung von Herzklappenerkrankungen
Herzklappenerkrankungen sind durch einen Defekt der Herzklappen gekennzeichnet. Das kann zu Herzinsuffizienz führen und in einigen Fällen einen chirurgischen Eingriff erfordern. Dabei verläuft eine Herzklappenerkrankung für lange Zeit nicht selten ohne merkliche Symptome. Betroffene Patienten haben oft keine Kenntnis von ihrer Erkrankung. Eine möglichst frühe Diagnose ist allerdings entscheidend, um langfristige gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Digitale Stethoskope versprechen verlässliche medizinische Messungen und Analyse von Herztönen für die eigenen vier Wände, um Unregelmäßigkeiten früh zu erkennen. Neben eigenständigen Stethoskopen bietet auch das vernetzte Blutdruckmessgerät BPM Core entsprechende Funktionalitäten. Aufgenommene Herztöne können hinterher mühelos via Smartphone-App an den Arzt zur weiteren Auswertung weitergeleitet werden.
Neue Medizintechnologie überzeugt
Neue Technologien können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Zahl der Herz-Kreislauf-bedingten Todesfälle in Deutschland langfristig zu senken. Und das gleich in zweierlei Hinsicht: Zum einen können sie dafür sorgen, Menschen zu ermutigen, dauerhaft gesünder zu leben, um so Erkrankungen im besten Fall gleich ganz vorzubeugen. Zum anderen ermöglichen es innovative Medtech-Lösungen für Zuhause, Herzerkrankungen heute deutlich früher zu entdecken. Damit können sie eine wichtige Lücke in der Frühdiagnostik schließen.
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* Der Autor: Vincent Vercamer ist Health Innovation Manager beim Medtech-Unternehmen Withings.
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