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Werkstoffe Ökodesign in der Medizintechnik

Quelle: Pressemitteilung

Alternative Materialien, Werkstoffe und Nachhaltigkeit in der Medizintechnik: darum ging bei der Veranstaltung „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit: Ökodesign in der Medizintechnik“ der Biopro Baden-Württemberg. Die Experten und Teilnehmer widmeten sich dem wichtigen und aktuellen Thema der nachhaltigen Wirtschaftsweise in der Medizintechnik.

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Das Nachhaltigkeits-Potenzial der Medizintechnik-Branche ist hoch: Neue Materialien können erschlossen, neue Produkte entwickelt und Kreisläufe geschlossen werden. (Symbolbild)
Das Nachhaltigkeits-Potenzial der Medizintechnik-Branche ist hoch: Neue Materialien können erschlossen, neue Produkte entwickelt und Kreisläufe geschlossen werden. (Symbolbild)
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Gibt es alternative Materialien und Werkstoffe für die Medizintechnik? Wie kann die Kreislauffähigkeit von Medizinprodukten verbessert werden? Wie können Verpackungen zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beitragen? Und wie kann das Produktdesign die Themen Material und Dekonstruktion als Voraussetzung für Recycling aufgreifen und verbinden? Wie vielseitig das Thema Nachhaltigkeit ist und dass sie auch Innovationstreiber sein kann, zeigte die Veranstaltung „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit: Ökodesign in der Medizintechnik“ der Biopro Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Industrie-Designer e.V. und dem Steinbeis-Beratungszentrum Circular Economy am vergangenen Donnerstag.

Die Besucher der Veranstaltung erwartete eine Mischung aus Impulsvorträgen, Diskussionen, Beispielen aus der Praxis und Workshop-Sessions. In einem waren sich die Experten durchweg einig: Der Schlüssel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise in der Medizintechnik und einem nachhaltigen Gesundheitssystem sind Kooperationen und die Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Die Veranstaltung startete mit Impulsvorträgen von Simon Kehrer von der Pricewaterhouse Coopers GmbH und Ronja Scholz vom Circular Design Lab des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM – beide betonten die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit für Industrie und Wirtschaft. Nicht zuletzt, weil die Politik mit dem Green Deal große Klimaziele gesetzt hat. Dabei ist die Transformation aber nicht als Hindernis, sondern vor allem als Chance zu sehen.

Dr. Alina Herrmann vom Universitätsklinikum Heidelberg und Prof. Dr. Jörg Martin von der Regionale Kliniken Holding GmbH diskutierten die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die Kliniken und zeigten: auch in Krankenhäusern werden nachhaltige Ziele immer wichtiger. Dass die Verantwortung hier bei allen Akteuren – den Herstellern von Medizinprodukten, aber auch den Klinken – liegt, wurde in der anschließenden Q&A-Session adressiert.

Nachhaltigkeit bereits bei der Produktentwicklung mitdenken

Deutlich wurde über alle Programmpunkte hinweg, dass Ökodesign und Circular Economy in der Medizintechnik nicht von einem Akteur allein getragen werden können. Alle Stakeholder – von der Zulieferung, über Entwicklung und Herstellung, bis hin zu Kliniken, aber auch Logistik und Abfallwirtschaft – müssen interagieren, um Kreisläufe zu schließen. Und dies bei weiterhin hohen Anforderungen an Qualität und Sicherheit. In den World-Café-Sessions nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, gemeinsam mit Experten unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit, Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren. Das Potenzial der Medizintechnik-Branche ist dabei hoch. Neue Materialien können erschlossen, neue Produkte entwickelt und Kreisläufe geschlossen werden. Ein weiterer Ansatz könnte die Erhöhung der Lebensdauer von Produkten sein, um wertvolle Ressourcen zu sparen. Beide Ansätze beginnen mit dem Design der Produkte. Die Ebene der Nachhaltigkeit muss bereits bei der Produktentwicklung mitgedacht werden – „80 Prozent des Fußabdruckes eines Produkts werden in der Entwicklung festgelegt“ betonte Ronja Scholz. Deutlich wurde auch: ein Umdenken ist notwendig – weg von der Fokussierung auf einzelne Produkte hin zu der Betrachtung ganzer Systeme. Als Beispiel für ein Umdenken entstand bei der Station „Verpackung in der Medizintechnik“: Hier sahen die Teilnehmenden großes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit, vor allem bei der Verpackung von Einweg- und Wegwerfprodukten. Eine Normierung sowie Vereinfachung von Verpackungsmaterialien kann hier ein erster Schritt sein.

Die Veranstaltung ermöglichte vor allem auch den Austausch untereinander – weitere sollen folgen. Deutlich wurde, wie wichtig es für Unternehmen ist, sich schon jetzt nachhaltig aufzustellen. Neben den Anstrengungen, die Energieversorgung klimaneutral zu gestalten, gilt es auch, sich die Materialien für Produkte und Verpackung sowie die Produktionsprozesse und Kreislauffähigkeit von Produkten und Systemen genauer anzuschauen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

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