Automatisierung Nachtschicht ohne Menschen: Spritzgießer automatisiert Silikonteile-Produktion
Silikon ist ein anspruchsvoller Werkstoff, der in Spritzguss und Entformung eigenen Regeln folgt. Der Silikonteile-Hersteller Rico schafft es dennoch, in der Nacht vollautomatisiert zu produzieren. Wie das gelingt.
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Der österreichische Silikon-Spritzgießer Rico produziert Silikonteile 24 Stunden täglich ohne Pause. In der Nacht laufen die Systeme vollautomatisiert: Zwischen 18 und 6 Uhr sind die Hallen menschenleer und die Maschinen laufen auf sich alleine gestellt.
Das Besondere daran: Der Spritzguss von Silikon ist eine komplizierte Angelegenheit. Das Material folgt seinen eigenen Regeln in Spritzguss und Entformung. Im Verarbeitungszustand ist Silikon in sehr unterschiedlichen Härtegraden flüssig und zur Verarbeitung ist hoher Druck nötig – was wiederum die Werkzeugtechnik vor große Herausforderungen stellt.
Automatisierte Nachtschicht seit Jahren in Betrieb
Die Rico Elastomere Projecting GmbH wurde 1994 gegründet und stellt zunächst nur die Werkzeuge für die Silikonverarbeitung her. Erst 15 Jahre später, im Jahr 2009, baut Rico eine Produktionshalle und beginnt, Silikonteile mit den eigenen Werkzeugen zu produzieren. Die Produktion ist extrem flexibel und automatisiert aufgebaut, sodass sie an jeden Kundenauftrag individuell angepasst werden kann. Spezielle Logistiksysteme und Robotik kommen dabei zum Einsatz. Zum Produktionsstart im Jahr 2009 wurde auch direkt die mannlose Produktion in der Nacht eingeführt – jetzt berichtet der Hersteller erstmals darüber.
Wie die automatisierte Silikonteile-Produktion funktioniert
Damit die automatisierte Produktion in der Nacht funktioniert, muss die Produktion zum einen sehr flexibel und ausfallsicher sein. Hergestellte Silikonteile werden direkt weiterverarbeitet oder verpackt – alles maschinell. Damit kommt es an den Förderbändern zu keinem Stau. Gleichzeitig wird die Produktion über ein digitales Leitstandsystem überwacht. Sollte dennoch einmal etwas schiefgehen, alarmiert das System einen Mitarbeiter, der notfalls vorbeikommen kann.
Eine Geisterschicht in der Nacht bedeutet jedoch nicht, dass weniger Mitarbeiter benötigt werden, betont das Unternehmen. Im Gegenteil: Zwar spart man sich Hilfskräfte ein, die den Produktionsablauf überwachen. Jedoch benötigt das Unternehmen um so mehr Fachkräfte und Spezialisten für den Werkzeugbau, die Automatisierungsanlagen und die Maschinen selbst.
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