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Uni Jena / Hans-Knöll-Institut Krankenhauskeime haften schlecht auf nanorauen Oberflächen
Der Materialwissenschaftler Prof. Dr. Klaus D. Jandt der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und sein Team haben nanoraue Oberflächen des Metalls Titan entwickelt, auf denen sich Mikroben nicht wohl fühlen. Dieses Metall wird vor allem für Implantate verwendet. Je weniger Mikroben sich auf der Oberfläche der Implantate festsetzen, desto geringer ist die Gefahr von Krankenhauskeim-Infektionen.
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Ein wichtiger Schritt, um die Wirksamkeit der neuen antimikrobiellen Materialien zu prüfen, sind standardisierte Testsysteme. „Bisher gibt es eine ganze Reihe verschiedener, nicht vergleichbarer Tests zur Prüfung antimikrobieller Eigenschaften von Materialien“, sagt Dr. Martin Roth vom Hans-Knöll-Institut. Die Forscher von HKI und FSU haben jetzt ein neues Testsystem zur Untersuchung von Mikroben auf Materialien entwickelt. Damit konnte gezeigt werden, dass nur wenige Mikroben auf nanorauen Titanoberflächen haften.
Die Zahl der Infektionen kann verringert werden
Wird die Rauigkeit gesteigert, nimmt die Anzahl der auf der Materialoberfläche haftenden Mikroben stark zu. Auf bestimmten nanorauen Materialoberflächen haben Mikroben kaum eine Chance zu haften. Als mögliche Erklärung für den beobachteten Effekt vermuten die Jenaer Forscher eine Fehlpassung zwischen der Geometrie der Materialoberfläche und der Form der Mikroben. Claudia Lüdecke, Doktorandin der Exzellenzgraduiertenschule „Jena School for Microbial Communication“ und Mitarbeiterin an diesem Projekt, sagt: „Diese Ergebnisse könnten in Zukunft dazu beitragen, Implantat-assoziierte Infektionen in Krankenhäusern zu reduzieren.“
Kontakt:
Friedrich-Schiller-Universität Jena
D-07743 Jena
Leibniz Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V.
Hans-Knöll-Institut (HKI)
D-07745 Jena
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