France

Digitale Signalprozessoren Kohärenztomographie lässt tief ins Innere blicken

Redakteur: Jürgen Schreier

Ohne digitale Signalprozessoren wäre die optische Kohärenztomographie (OCT) nicht denkbar. Damit werden bildgebende medizinische Systeme immer kleiner – bei steigender Leistungsfähigkeit. Die umfassenden Diagnosemöglichkeiten lassen sich in vielen Fachrichtungen bis hin zum Rettungswesen nutzen

Anbieter zum Thema

Bild 1: OCT-Instrumente werden heute schon erfolgreich in der Augenheilkunde eingesetzt
Bild 1: OCT-Instrumente werden heute schon erfolgreich in der Augenheilkunde eingesetzt
(Bild: Texas Instruments)

Die Mehrzahl der heute in der Medizin im Einsatz befindlichen OCT-Systeme wird in der Augenheilkunde verwendet, doch sind in den zurückliegenden Jahren mehrere neue Anwendungsmöglichkeiten hinzugekommen (Bild 1). Zum Beispiel kommen Ärzte der Fachrichtungen HNO, Zahn- und Kinderheilkunde als eine ganz neue Nutzergruppe hinzu, die die Technik als Diagnose-Hilfsmittel verwendet.

Als interoperative Technik könnte das OCT-Verfahren während eines chirurgischen Eingriffs zum Entfernen eines Tumors das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Krebszellen analysieren. Per OCT erhalten Mediziner in Echtzeit Bilder mit der in der Histologie üblichen Auflösung, um schon während des ersten zur Tumorentfernung dienenden chirurgischen Eingriffs die weitere Vorgehensweise besser entscheiden zu können.

Tumore bekämpfen

Schon bald werden eine Reihe weiterer medizinischer Anwendungen der OCT-Technik verfügbar sein. So lässt sich dieses Verfahren in Verbindung mit der Nadelbiopsie zur Entfernung kleiner Tumore im Frühstadium einsetzen. Bei Brustkrebs-Patienten etwa könnte die Nadel per OCT sowohl visuell als auch mit intelligenten Signalverarbeitungs-Techniken präzise an den Tumor gelenkt werden, um verdächtiges Gewebe zu identifizieren. Die Invasivität des Eingriffs wird damit minimiert.

Bei Patienten mit Herzgefäßerkrankungen könnte die OCT-Technik zusammen mit einem sehr kleinen Katheter eingesetzt werden, um beispielsweise einen Stent besser zu positionieren oder das Entstehen von Ablagerungen zu überprüfen. Fortschrittliche digitale Signalverarbeitungs-Techniken werden nicht nur eine sehr gute Bildqualität liefern, sondern in diesen Anwendungen außerdem die Klassifizierung von Gewebe ermöglichen.

(ID:35015730)