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Messe Düsseldorf Highlights der Compamed/Medica 2015

Redakteur: Kathrin Schäfer

Mit Spannung haben Aussteller und Besucher der diesjährigen Compamed entgegengesehen. Und wie immer war die Stimmung gut in Düsseldorf. Bilder von den erstmalig vier Messetagen finden Sie heute in unserer Bildergalerie.

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Willkommen auf der Compamed 2015: Die Messe fand in diesem Jahr erstmals von Montag bis Donnerstag statt.
Willkommen auf der Compamed 2015: Die Messe fand in diesem Jahr erstmals von Montag bis Donnerstag statt.
(Bild: Messe Düsseldorf / ctillmann)

Digitalisierung, Vernetzung und Wearables – dies sind aktuell die großen Themen des Gesundheitswesens und damit auch der Medizintechnik. Doch zunächst zum Organisatorischen.

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Längere Laufzeit, mehr Besucher

Die neuen Lauftage Montag bis Donnerstag sind bei den Fachbesuchern der Medizinmesse Medica sowie der parallelen Zuliefererfachmesse Compamed auf breite Zustimmung gestoßen und wurden vom Start weg in diesem Jahr gut angenommen. „Die 19 Messehallen waren durchweg stark frequentiert. Die Konzentration auf die normalen Wochenarbeitstage bietet dem Fachpublikum vielfältigere Möglichkeiten der Reiseplanung. Das hat sich auch diesmal direkt positiv ausgewirkt auf die gut besuchten Fachmesse-Foren sowie die begleitenden Konferenzen. Hier fanden die vielen Programm-Highlights an allen Tagen regen Zuspruch“, zieht Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, Bilanz.

In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Vom 16. bis 19. November sind 130.000 Fachbesucher aus rund 120 Nationen nach Düsseldorf gekommen. Das sind zirka 1.500 Besucher mehr als im Vorjahr. Der Anteil internationaler Besucher liegt bei über 50 Prozent, auffällig viele kamen aus den Überseemärkten USA, Lateinamerika und verstärkt aus dem Iran und den arabischen Ländern. „Die Medica ist und bleibt über alle Ländergrenzen hinweg ein Top-Event für Entscheider“, ergänzt Joachim Schäfer im Hinblick auf die Tatsache, dass 96 Prozent der Besucher über Entscheidungskompetenz verfügen. Den für Investitionen besonders relevanten Experten aus Kliniken, Praxen, Labors, Handel sowie aus Reihen der Industrie und der Kostenträger (Krankenkassen) wurde von den erstmals fast 5.000 Ausstellern aus 70 Nationen das komplette Neuheiten-Spektrum für die ambulante und klinische Versorgung geboten.

Gröhe und Wanka setzten politische Akzente

Gleich zwei Mitglieder aus den Reihen der Bundesregierung nutzten die Medica als Plattform zum Dialog und der Kommunikation aktueller politischer Anliegen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe unterstrich zur Eröffnung der Medica beim 38. Deutschen Krankenhaustag die Bedeutung des geplanten Krankenhausstrukturgesetzes zur Verbesserung der finanziellen Ausstattung deutscher Kliniken und diskutiert im Anschluss beim Medica Econ Forum über aktuelle gesundheitspolitische Themen.

Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka stellte zum Auftakt des Medica Health IT Forums das Förderkonzept Medizininformatik der Bundesregierung vor. Es setzt genau da an, woran es derzeit noch vielfach hapert: Viele medizinische Daten sind verstreut gespeichert in Kliniken, Praxen oder anderen Versorgungseinrichtungen – oft nicht einmal in digitaler Form. Gefragt sind demnach IT-Lösungen zur besseren Daten-Zusammenführung, wie Bundesministerin Wanka hervorhob: „Einer der großen inhaltlichen Schwerpunkte der Medica ist die Digitalisierung der Medizin. Darum war die Medica 2015 für die Vorstellung des Förderkonzepts Medizininformatik der geeignete Ort. Uns geht es vor allem darum, dass medizinisch relevante Daten zum Wohle der Patienten genutzt werden. Wenn diese Daten systematisch ausgewertet werden, können daraus genauere Diagnosen und verbesserte Therapien abgeleitet werden.“

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Das erste mobile 22-Kanal-EKG-System für Tablet-PC und Smartphone

Dass die digitale Zukunft auch im Gesundheitsbereich schon sehr konkrete Formen annimmt, davon konnten sich Besucher im Hinblick auf zahlreiche von Ausstellern präsentierte Neuheiten überzeugen, aber auch in den Vorträgen und Präsentationen etwa bei den Foren. Hier wurden unter anderem Projekte und IT-Anwendungen vorgestellt für eine „Live“-Verbindung des Patienten vom Klinikbett in ein Klassenzimmer mittels Internet, Tablet-PC und steuerbarem Roboter oder auch das Projekt einer telemedizinischen Sprechstunde zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.

Insbesondere „Wearables“ und Smartphones in Kombination mit Health-Apps, die auch durch den Patienten selbst angewendet werden können, haben das Potenzial zum unabdingbaren Bestandteil einer Zukunft der vernetzten Gesundheit zu werden. Zu den Produktneuheiten der Medica 2015 zählten etwa das erste mobile 22-Kanal-EKG-System für Tablet-PC und Smartphone. Das System ermöglicht nicht nur die Diagnose von Herzrhythmusstörungen sondern auch von Durchblutungsmängeln (als Vorboten eines Infarktes). Viel Beachtung fanden auch ein mobiles Analysetool zur Messung von Emotionen für ein optimales Stressmanagement oder ein Frisbee-Scheiben ähnliches Gerät mit Mobiltelefon-Anbindung zur perfekten Analyse der Schlafaktivitäten – auf Schlaflaborniveau, aber zur unkomplizierten Anwendung unter der Matratze im heimischen Bett.

Überhaupt hält der Miniaturisierungstrend in der Medizintechnik weiter an. Das gilt auch in Bezug auf Geräte und Systeme, die wirklich nur durch die „Profis vom Fach“ genutzt werden sollten. Dazu zählen zum Beispiel äußerst kompakte Geräte im Jackentaschen-Format für die medizinische Bildgebung, wobei selbst das noch auf die Spitze getrieben werden kann. Denn vorgestellt wurde bei der Medica 2015 ein Ultraschall-Gerät, das einzig aus einem Schallkopf und der Verbindung zu einem Tablet-PC mit passender App besteht. Ebenfalls neu: ein System mit kabellosem Schallkopf für besondere Bewegungsfreiheit bei der Ultraschall-Untersuchung.

779 Aussteller in den Hallen 8a und 8b

Bereits zum 24. Mal in Verbindung mit der Medica und nun erstmals an vier Lauftagen fand die Compamed als Fachmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie statt. Die Rekordzahl von 779 Ausstellern präsentierten den 18.800 Fachbesuchern in den Halle 8a und 8b Technologielösungen und Services für die gesamte Medizintechnik-Wertschöpfungskette – von der Entwicklung über die Zulassung bis hin zur Serienfertigung und den Vertrieb sowie das Ersatzteil-Handlung.

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