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Implants 2017 Die Orthopädiebranche trifft sich in Paris
Am 8. Juni 2017 findet in Paris der Orthopädiekongress Implants statt. Vorab hat der Organisator Avicenne Consulting den Markt für Orthopädietechnik unter die Lupe genommen.
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- Bis 2020 4,4 Prozent jährliches Wachstum im Orthopädiemarkt
- Potenziell rasches Wachstum in den Bereichen Orthobiologie, Unfallchirurgie sowie im Nischensegment Bandscheiben
- 20 Prozent Wachstum im chinesischen Markt für Hüft- und Knieimplantate
Demnach sind große Dienstleistungsunternehmen wie Tecomet, Orchid oder Integer (ehemals Greatbatch) in den letzten 15 Jahren durch Unternehmenszukäufe erheblich gewachsen. Mit der Schaffung neuer Ressourcen reagieren sie darauf, dass Branchenriesen wie Depuy, Stryker und Medtronic ihre Produktion immer häufiger auslagern. Ähnlich wie in der Luft- und Raumfahrt oder im Automobilsektor, die 70 Prozent ihrer Fertigung outgesourct haben, konzentrieren sich auch Firmen im Orthopädiebereich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen, die Entwicklung und den Vertrieb neuer Produkte.
Stryker und Co. wollen immer mehr Produktionsschritte outsourcen
Doch die Studie zeigt auch: Noch sind Dienstleister für die Ansprüche ihrer Kunden nicht ausreichend gewappnet. Letztere wünschen sich Outsourcing-Partner, die große Volumina bewältigen können und als One-stop-Shops Full-Service-Pakete anbieten. Dienstleister sollten demnach in der Lage sein, Innovationen mitzuentwickeln oder ihren Kunden regulatorische Aufgaben abzunehmen.
Zudem sind heute auch die größten Subunternehmen noch zu klein, um den Ansprüchen des Marktes von morgen nachzukommen. Die von Avicenne durchgeführte Studie belegt dies mit Zahlen: So beträgt der durchschnittliche Umsatz der 15 größten Zulieferfirmen 142 Mio. US-Dollar, wobei 50 Mio. US-Dollar auf das größte Subunternehmen entfallen. Allein ein einziger großer Hersteller, der einen Umsatz von 10 Mrd. US-Dollar vorweisen kann, wendet 2 Mrd. US-Dollar für seine Produktion auf. Die Zahlen machen deutlich, warum Orthopädiefirmen gezwungen sind, Produkte selbst herzustellen, anstatt sie an Dienstleister outzusourcen. Dabei ist der Druck zum Outsourcing für etablierte Marktführer groß: Junge Wettbewerber lagern bereits heute 80 Prozent ihrer Produktion aus.
Der Orthopädiemarkt verspricht nach wie vor 4,4 Prozent jährliches Wachstum
Wie ist es grundsätzlich um den Orthopädiemarkt bestellt? Auch wenn zweistellige Wachstumsraten mittlerweile der Vergangenheit angehören, so wird bis 2020 dennoch ein jährliches Wachstum von 4,4 Prozent erwartet. Große Akteure suchen Wachstumsmöglichkeiten in Schwellenländern. Das Wachstum des chinesischen Markts für Hüft- und Knieimplantate dürfte in den kommenden Jahren über 20 Prozent betragen.
Unabhängig von dieser geografischen Verlagerung bieten manche Sektoren und Produkte ein potenziell rasches Wachstum; als Beispiele seien die Bereiche Orthobiologie in den Industrieländern, Unfallchirurgie sowie stark wachsende Nischensegmente wie Bandscheiben genannt. Das Risiko eines Konjunkturrückgangs lässt sich dennoch nicht ganz ausschließen. Denn auch wenn die Anzahl der weltweit verkauften Implantate weiter steigen wird, ist keineswegs gewährleistet, dass der Umsatz ebenfalls zunehmen wird. Da die Ausgaben in Gesundheitssystemen weltweit zunehmend gedrosselt werden, entsteht starker Preisdruck, ganz abgesehen von der massiven Zunahme von Einkaufsgemeinschaften in einigen Ländern.
Darüber hinaus werden bei den Gewinnspannen Einbußen beobachtet, die auf die vermehrten gesetzlichen Anforderungen und die damit verbundenen Kosten zurückzuführen sind. Das geht soweit, dass manche Unternehmen ihre Angestellten immer häufiger zur Bewältigung der behördlichen Auflagen als im Bereich FuE einsetzen. Außerdem sieht die neue EU-Verordnung strengere Regelungen im Bereich der Implantate vor.
Für Dienstleister im Orthoädiesektor sind Preisrückgänge weniger schmerzlich als für OEMs, mit denen diese oft mehrjährige Verträge abgeschlossen haben. Für neue Marktteilnehmer sind diese Preissenkungen übrigens aufgrund der besonderen Merkmale ihrer Produkte in der Regel unbedeutend.
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