Patientenversorgung BVMed fordert mehr Qualität, weniger Preisdruck
Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), Dr. Meinrad Lugan, hat gegenüber der Politik und der Selbstverwaltung eine stärkere Qualitätsorientierung bei der Versorgung der Patienten mit Produkten und Verfahren der Medizintechnologie gefordert. „Wir brauchen einen Wettbewerb um die beste Qualität der medizinischen Versorgung, nicht um den billigsten Preis ohne Rücksicht auf Qualität und Qualifikation“, sagte Lugan auf dem 13. Medienseminar seines Verbandes in Berlin.
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Beim Thema Nutzenbewertung setzt sich der BVMed-Vorsitzende für eine eigene Systematik für Medizinprodukte ein, die nach Risikoklassen und Modifikationsgrad differenziert. Bei der anstehenden Reform des Medizinprodukterechts auf europäischer Ebene sprach sich der BVMed für ein Festhalten am bewährten Zulassungssystem und Verbesserungen bei der Überwachung der Hersteller und der Zulassungsstellen (Benannten Stellen) aus.
Bedeutung der Branche stärker anerkennen
Lugan plädierte dafür, die Bedeutung der MedTech-Branche für Patientenversorgung, Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft stärker anzuerkennen und die Rahmenbedingungen für die Einführung moderne Medizintechnologien in das Erstattungssystem zu verbessern. Der Gesamtumsatz der produzierenden Medizintechnikunternehmen lag in Deutschland nach Angaben der offiziellen Wirtschaftsstatistik im Jahr 2011 bei 21,4 Milliarden Euro. Die Exportquote lag bei über 60 Prozent.
Lugan: „Diese Zahlen sorgen weiterhin für sehr hohe Aufmerksamkeit beim Kanzleramt, Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium, die in der Medizintechnik eine wichtige Zukunftsbranche sehen. Darüber freuen wir uns. Auf der anderen Seite verunsichern die Krankenkassenverbände die Patienten mit irreführenden Aussagen zu Medizinprodukten. Wichtiger sei, gemeinsam eine Qualitätsoffensive von Krankenkassen, Kliniken, Ärzten und Unternehmen zu starten, „um die Patientenversorgung zu verbessern und Abläufe im Gesundheitssystem zu optimieren und damit Kosten zu sparen“, so der BVMed-Vorsitzende.
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