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Frost & Sullivan BRIC-Staaten weniger attraktiv als erwartet

Redakteur: M.A. Frauke Finus

Unternehmen im Gesundheitswesen, die in neue Märkte wie etwa Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) expandieren, müssen derzeit erkennen, dass es keine Abkürzung zum Erfolg gibt. Muss der Dialog zu Unternehmen der BRIC-Staaten geändert werden?

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„Es mangelt an Partnerschaften mit lokalen Regierungen, NGOs und anderen Handelsorganisationen. Dies ist ein wichtiger Aspekt und demonstriert Regierungen das Maß an Engagement, das Unternehmen bereit sind zu investieren“, sagt Reenita Das, Partnerin bei Frost & Sullivan.
„Es mangelt an Partnerschaften mit lokalen Regierungen, NGOs und anderen Handelsorganisationen. Dies ist ein wichtiger Aspekt und demonstriert Regierungen das Maß an Engagement, das Unternehmen bereit sind zu investieren“, sagt Reenita Das, Partnerin bei Frost & Sullivan.
(Bild: Frost & Sullivan)

„Es wird wichtiger, Werte zu schaffen, sich auf die Bedürfnisse vor Ort einzustellen und regionale Partnerschaften einzurichten, um ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen“, fasst Reenita Das, Partnerin bei Frost & Sullivan, die Dialogproblematik zusammen. „Wir dürfen die BRIC-Staaten nicht länger als ein Volumengeschäft im Sinne der enormen Patientenzahlen und demografischen Größen betrachten – sondern wir sollten vielmehr herausfinden, wo wir Werte schöpfen können, um uns den Zugang zu erschließen, der zur Befriedigung der Nachfrage nötig ist.“

Schwellenländer sind kein Königsweg fürs Gesundheitswesen

„Während die entwickelten Volkswirtschaften weltweit mit Kostenreduzierungen, riesigen Haushaltsdefiziten und gedämpftem Wachstum zu kämpfen haben, expandieren die BRIC-Staaten außerordentlich schnell und treiben die Weltwirtschaft an“, sagt Reenita Das. Sie führt weiterhin aus: „Obwohl Schwellenländer oft als Königsweg für Unternehmen im Gesundheitswesen angepriesen werden, haben kürzlich erlassene Schutzgesetze und harte Konkurrenz durch Generika der Attraktivität von Ländern wie etwa Indien und China einen Dämpfer versetzt. Deshalb sind einige Akteure der Meinung, dass diese Länder nicht mehr das ,Gelobte Land‘ sind, das sie einmal waren. Dabei gibt es eine echte Chance für die Branche, in den aufstrebenden Märkten innovativ zu sein, nämlich indem sie disruptive Technologien nutzt und ein neues Geschäftsmodell entwickelt, das potenziell auch eine wichtige Option für den Einsatz in der entwickelten Welt sein könnte.“

Regierungen wollen Kontrolle verschärfen

Reenita Das stellt auf dem Markt ein verlangsamtes Wachstum fest. Die ungünstigen Entwicklungen würden dadurch verstärkt, dass die Branche eine sich ändernde Haltung seitens der regionalen BRIC-Regierungen wahrnimmt, die für zusätzliche Verwirrung sorgt. So wurden in Indien Preissenkungen eingeführt, um Patienten Medikamente oder Geräte, zum Beispiel Stents, leichter zugänglich zu machen. China plant, ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren für neue Medikamente einzuführen, das Firmen ausschließen könnte, die keine klinischen Studien im Land durchgeführt haben. In der Zwischenzeit hat Russland vorgeschlagen, den staatlichen Ankauf von ausländischen Arzneimitteln zu begrenzen, und Brasilien hat höhere Einfuhrzölle zur Förderung der lokalen Industrie eingeführt. Diese Trends vermittelt den Eindruck, dass der Protektionismus und die Kontrolle durch den Staat verschärft werden.

Kontakt:

Frost & Sullivan

D-60487 Frankfurt

www.frost.com

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