Die Montanuniversität Leoben hat zusammen mit der Luxinergy GmbH ein Verfahren zur antiviralen Beschichtung von Photopolymeren mit Kupfer-Nanopartikeln entwickelt. Vor allem 3D-gedruckte Teile für die Medizintechnik könnten davon profitieren.
Für ausgewählte Modellviren wurde gezeigt, dass eine nahezu vollständige Deaktivierung aufgrund der Beschichtung innerhalb von 30 Minuten erfolgt.
(Bild: somesense-srock.adobe.com)
Krankheitserregende Mikroorganismen wie Viren oder Bakterien können auf häufig berührten Gegenständen durch eine antimikrobielle und antivirale Beschichtung deutlich reduziert werden oder sogar gänzlich deaktiviert werden. In mehreren Studien wurde bereits nachgewiesen, dass das Metall Kupfer eine starke antivirale Aktivität aufweist. So kann es Viren, die unter anderem Bronchitis, Polio, Herpes-Simplex oder auch Influenza und Masern auslösen, innerhalb von Minuten töten.
Photopolymere erlauben einfache Beschichtung
Forscher der Montanuniversität Leoben haben dieses Wissen nun auf Photopolymere angewendet. Nach eigenen Angaben haben sie sich bei der Beschichtung mit Kupfer-Nanopartikeln die besondere Oberflächenbeschaffenheit der Photopolymere zu Nutze gemacht: Die antiviral wirksamen Nanopartikel werden durch eine einfache chemische Reaktion an die Oberfläche gebunden, und bleiben dort fest verankert. Zur Aufbringung der Schicht muss das Photopolymer nur in eine wässrige Lösung von Kupfer-Nanopartikeln eingelegt werden. Bereits nach kurzer Zeit sollen sich die Nanopartikel an die Oberfläche des Kunststoffs binden, heißt es. Das Verfahren wurde kürzlich zum Patent eingereicht.
Anwendung bei 3D-gedruckten Teilen
Photopolymere werden durch UV induzierte Polymerisation hergestellt bzw. ausgehärtet. Neben klassischen Einsatzgebieten wie UV-härtenden Tintensystemen oder Lacken und Beschichtungen für Möbel und Fußböden, werden sie auch in der additiven Fertigung eingesetzt. Mittels Stereolithographie können die Photopolymere zu hochwertigen, maßgeschneiderten Produkten zum Beispiel für die Luftfahrt, den Automobilbau oder die Medizintechnik verarbeitet werden. Hier testet die Firma Luxinergy GmbH dieses Verfahren für die Beschichtung von 3D-gedruckten Medizinprodukten.
Labortests erfolgreich
Die Wirkung der Beschichtung wurde für ausgewählte Bakteriophagen an der Medizinischen Universität Graz getestet. Dabei wurden die Testflächen zwei verschiedenen Modellviren (SARS-2- und Influenza-Viren) ausgesetzt und anschließend überprüft, ob nach der Einwirkzeit auf der Testfläche noch infektiöse Viren vorhanden sind. Nach Angaben der Universität Graz hatte sich die Viruslast innerhalb von 30 Minuten deutlich verringert bzw. wurde ganz deaktiviert. Derzeit wird die Wirkung der Kupfer-Nanopartikel auf weitere Bakterienstämme untersucht.
Weitere Artikel zur Zukunft der Medizintechnik finden Sie in unserem Themenkanal Forschung.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Stand vom 15.04.2021
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, Max-Planckstr. 7-9, 97082 Würzburg einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.