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Automatica 2016 Besucher dürfen mit medizinischen Service-Robotern interagieren

Redakteur: Kathrin Schäfer

Vom 21. bis 24. Juni sind auf der Automatica in München Neuentwicklungen aus der professionellen Servicerobotik zu sehen. Wer einmal einem humanoiden Roboter die Hand schütteln möchte, dem sei der Service Robotics Demonstration Park in Halle B4 ans Herz gelegt.

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Surena III heißt ein humanoider Roboter, der Treppen steigen, Sprache erkennen, kommunizieren und navigieren kann.
Surena III heißt ein humanoider Roboter, der Treppen steigen, Sprache erkennen, kommunizieren und navigieren kann.
(Bild: The University of Teheran)

„Machen Sie sich auf ein Aha-Erlebnis gefasst“, sagt María Benítez von Robotnik. „Wir zeigen unseren neuen, autonomen und konfigurierbaren Roboter, den wir für Teleoperation und als Assistenzsystem für ein selbstbestimmtes Leben im Alter entwickelt haben. Der Roboterarm des RB-1 hat sechs Freiheitsgrade und kann mit einem Zwei- oder-Dreifingergreifer ausgestattet werden. Damit ermöglicht er dem Anwender, sicher mit seiner Umgebung zu agieren.“

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Der Roboter ist flexibel und kann mit Peripheriegeräten verschiedener Hersteller betrieben werden. Unterschiedliche Laserscanner lassen sich mit dem Roboter einsetzen. Zusammen mit dem integrierten RGB-D-Sensor wird die sichere Navigation und Objekterkennung gewährleistet.

Roboter könnten Demenzpatienten bald in Echtzeit unterstützen

Eine Technologie, die vom Menschen inspiriert wurde, zeigt Shadow Ro-botics. RAMCIP (Robotic Assistant for Mild Cognitive Impairment Patients at home) ist ein Assistenzroboter, der Menschen mit Demenz und leichten kognitiven Einschränkungen zu Hause unterstützen soll, um ihnen länger ein unabhängiges Leben zu ermöglichen. „Wir arbeiten an der Verarbei-tung von Rückenmarkssignalen, damit RAMCIP in Echtzeit intelligent greifen kann“, sagt Rich Walker, Shadow Robotics. „Die menschenähnlichen Fähigkeiten, die RAMCIP dank der von der EU finanzierten Forschung besitzt, nutzen wir zur Schaffung von praktischen Roboterlösungen in vielen Einsatzgebieten.“

In München können Besucher humanoide Roboter selbst anfassen

Eine der Top-Attraktionen auf der Automatica ist der Service Robotics Demo Park in Halle B4, auf dem Besucher die Möglichkeit haben, mit den Robotern zu interagieren und diese ohne Gefahr zu berühren. Ein Beispiel hierfür ist der humanoide Roboter Surena III aus dem Iran. Er verfügt über eine Vielzahl an Fähigkeiten, wie beispielsweise Treppen zu steigen, auf Rampen zu gehen, auf einem Bein auszubalancieren und Objekte zu greifen. Des Weiteren kann er Objekte, Gesichter und Stimmen erkennen sowie menschliche Bewegungen imitieren. Dank dieser Fähigkeiten kann der Roboter über Bildverarbeitung, Spracherkennung und Sprache mit Menschen interagieren – wenn auch bisher nur in persischer Sprache.

Roboter in der automatisierten Fertigung einsetzen

Die Mensch-Maschine-Kollaboration und die intuitive Bedienung sind in diesem Jahr zwei Hauptthemen in München. Dies wird unter anderem durch Rob Technologies veranschaulicht. Mit einer Roboter-Software können Kunden ihre Roboter ohne Programmierkenntnisse einfach und schnell an neue Produktionsaufgaben anpassen. Tobias Bonwetsch von der Rob Technologies AG betont: „Unsere Software ist das Ergebnis von einem Jahrzehnt Forschung, digitales Design mit roboterbasierten Automatisierungsprozessen in Einklang zu bringen. Sämtliche Steuerdaten für den Roboter werden aus bereits vorhandenen CAD-Daten erzeugt und die Menschen, die Seite an Seite mit dem Roboter arbeiten, benutzen einfach ihre Tablets, um dem Roboter mitzuteilen, was er als Nächstes tun soll. So wird in der Verpackungsbranche beispielsweise auf dem Tablet eingezeichnet, wo der Leim auf dem Karton platziert werden soll.“

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