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CTI Swiss Medtech Award 2016 15.000 Franken für die Entwicklung eines Neuro-Stimulationsgeräts

Redakteur: Kathrin Schäfer

Die Intento SA, ein Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), hat ein Neuro-Stimulationsgerät für Schlaganfallpatienten entwickelt. Hierfür hat das junge Unternehmen gestern im Rahmen des Swiss Medtech Day in Bern den mit 15.000 Schweizer Franken dotierten CTI Swiss Medtech Award erhalten.

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Die Gewinner des CTI Swiss Medtech Award 2016: Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann, Andrea Biasucci und Andrea Maesani von Intento SA, Gábor Székely Head CTI Medtech (von links nach rechts).
Die Gewinner des CTI Swiss Medtech Award 2016: Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann, Andrea Biasucci und Andrea Maesani von Intento SA, Gábor Székely Head CTI Medtech (von links nach rechts).
(Bild: Tom Kawara / KTI)

Weltweit erleiden jedes Jahr 17 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Ein Drittel davon ist danach schwer gelähmt. Therapeutisch kann ihnen bisher kaum geholfen werden. Die EPFL und ihr Spin-off Intento SA machen Hirngeschädigten nun Hoffnung. Ihr bedienerfreundliches System besteht aus aus einer Tablet-Software und einem Gerät zur Bewegungssteuerung, das mit einem elektrischen Stimulator verbunden wird. Der Therapeut wählt auf dem Tablet eine von mehreren Bewegungen und lädt diese kabellos auf das Steuergerät. Der Patient ist via Elektroden mit dem Stimulator verbunden. Durch simples Drehen am Drehknopf des Geräts kontrolliert er die elektrische Stimulation von Muskeln und Nerven – und damit den Grad der Bewegung des gelähmten Arms gemäß programmiertem Bewegungsprofil.

Erste Studien belegen die Wirkung des Systems: 80 Prozent der Patienten zeigen nach zwei Wochen eine klinisch relevante Differenz. Zum Vergleich: Bei konventionellen intensiven Therapien sind es lediglich 30 Prozent. Intento will das Produkt in zwei Versionen auf den Markt bringen – einer ersten für den Einsatz in Krankenhäusern, gefolgt von einer zweiten für den einfachen Einsatz zu Hause.

Nominiert waren auch eine kabellose Sonde und ein bildgebendes Verfahren

Ebenfalls für den CTI Swiss Medtech Award nominiert waren zwei weitere vielversprechende Projekte: Eine kompakte, kabellose Sonde, die die genaue und einfache Lokalisierung von Krebszellen bei der Diagnose und Operation erlaubt. Mit der Entwicklung hat die Forimtech SA gemeinsam mit dem Universitätsspital Lausanne (CHUV) und der EPFL ein neues Kapitel im Kampf gegen den Krebs aufgeschlagen.

Das dritte nominierte Projekt kommt von Ziemer Ophthalmic Systems und dem Hu-CE-Opto-Lab der Berner Fachhochschule: Sie haben ein bildgebendes Verfahren entwickelt, das Chirurgen gezielte Schnitte in den Tiefen des Auges erlaubt. Diese Innovation trägt zur Verbesserung der Augenchirurgie bei, da chirurgische Lasereingriffe bisher nur beschränkt möglich waren.

Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann und Gábor Székely, Mitglied der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) und Head CTI Medtech, überreichten Dr. Andrea Maesani und Dr. Andrea Biasucci von der Intento SA den Siegerstein und den Gewinn in Form eines Schecks über 15.000 Franken.

„Alle drei nominierten Projekte hätten den Preis verdient. Sie zeigen den enormen Innovationsgeist in unserem Land und wie dieser die Medtech-Industrie und damit auch den Wirtschaftsstandort Schweiz voranbringt“, würdigt Bundespräsident Schneider-Ammann in seiner Ansprache die Nominierten. Das Siegerprojekt wurde am Swiss Medtech Day 2016 von den rund 600 Anwesenden aus der Medtech-Forschung und -Industrie per Live-Voting gewählt.

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